In einem landesweit einzigartigen Projekt findet im Evangelischen Kindergarten Kray systematische Musikalische Früherziehung statt. Am Sonntag öffenlicher Auftritt in der Philharmonie
Kray. Erst ist es nur ein zartes Rauschen, dann wird es doch noch ein satter Ton. Die kleinen vierjährigen Jungen und Mädchen haben sichtlich Spaß daran, den grauen Röhren Klänge zu entlocken. Die kleinen Nachwuchs-Tonkünstler besuchen alle die Evangelische Kindertagesstätte in Kray und nehmen an einem landesweit wohl einzigartigen Projekt teil. Schon seit Mai letzten Jahres bietet der Musikpädagoge Matthias Rietschel vom Verein "Klang und Kunst" für alle Kita-Kinder einmal wöchentlich eine "Musikwerkstatt" an, die die Kinder für die Musik und das Spielen von Instrumenten begeistern möchte.
Und die Begeisterung ist da, selbst wenn die Jungen und Mädchen einmal still sitzen und den Erklärungen des Pädagogen lauschen. Um so lebhafter sind sie, wenn sie selbst aktiv werden, singen und neue Töne kennenlernen.
So geht es diesmal um die Flöte. Dazu hat Rietschel diesmal die Flötistin Heike Bigalke mitgebracht, die nicht nur ihr Instrument vorstellt, sondern auch erklärt, wie man zum Beispiel einer Querflöte Töne entlocken kann und das auch gleich mit einem kleinen Stück vorführt. Jetzt sind die Kinder dran und versuchen, auf grauen Röhren, die im Baumarkt als Leerrohre verkauft werden, Klänge zu erzeugen - und das, nach ersten zaghaften Versuchen, mit wachsendem Erfolg.
Für Matthias Rietschel, der auch geschäftsführender Vorstand des Bayerischen Kammerorchesters ist, kann die Hinführung zur Musik gar nicht früh genug beginnen: "Gerade im Kindergartenalter haben die Kinder ein fast absolutes Gehör und sind noch nicht vorgebildet. Sie sind auch spielend für das Musikmachen zu begeistern."
Wurde bisher immer im Dachgeschoss der Krayer Kita musikalisch "gewerkelt" geht das Projekt "Musikwerkstatt" am Sonntag, 2. November, in die Öffentlichkeit. Zusammen mit Profi-Musikern des Vereins treten die Kinder unter dem Titel "Abenteuer im Wald" um 14 Uhr im RWE-Pavillon der Philharmonie auf. Mit selbstgebauten Instrumenten, die teilweise erst auf der Bühne entstehen sollen, und viel Herbstlaub will man mit einer Klang-Collage Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde von ihrem Können überzeugen. Die Veranstaltung ist öffentlich.