Essen-Frillendorf. . In der Ausstellung „Frauen“ in der Zeche Königin Elisabeth geht’s um Schönheit, um Verletzlichkeit,aber auch um den Kampf gegen Rollenbilder und extistierende Klischees.

Schönheit, Verletzlichkeit, der Kampf gegen Rollenbilder und Klischees: Frauen sind in der Geschichte der Kunst stets ein beliebtes Thema gewesen. Bei der Ausstellung in der Zeche Königin Elisabeth haben sich vor allem Künstlerinnen mit den Aspekten der Weiblichkeit auseinandergesetzt.

Eine übergroße Frau dominiert unterschiedliche Versionen eines Mädchens, als Hampelmann-Baby oder mit adrettem Haarschnitt und Kommunionskleid. Dazu gesellen sich eine Büste und ein Hund. Mit diesem an Werke des Expressionismus erinnernde Acrylgemälde verarbeitet Gabriele Müller (51) das Verhältnis zu ihrer Mutter, das aus ihrer Sicht kein einfaches war. „Meine Mutter staffierte mich aus, als wenn ich eine Anziehpuppe gewesen wäre.” Der Hund demonstriere, dass ihre Mutter versucht habe, sie zu dressieren. „Was aber scheiterte.“

Auf solch persönlicher Ebene haben sich einige Künstlerinnen dem Thema genähert. Huda Neugebauer etwa erzählt in äußerst eindrucksvollen Miniaturen die Geschichte ihrer Flucht aus dem Libanon. „Ihre Bilder wirken dabei wie eine Ballade”, schwärmt etwa Eugen Bednarek, der die Ausstellung auf die Beine gestellt hat.

Monika Funke versucht, der Vielfältigkeit des Begriffs Frau mit Collagen gerecht zu werden: Die Gefühlswelt ihrer Geschlechtsgenossinnen ergründet sie ebenso wie sich verändernde Rollenbilder und das Verhältnis zum eigenen Körper sowie zwischen Mann und Frau. „Ich war früher selbst in der feministischen Bewegung tätig, habe das Frauenhaus Essen mitgegründet.”

Dass Frauen immer noch mit Klischees zu kämpfen haben, davon ist Reni Wolf überzeugt: „Man muss sich doch nur ,Germany’s Next Topmodel’ anschauen und sich fragen, woher die zehnjährigen bulemiekranken Mädchen kommen.” Es gebe zudem Frauen, die leiden, da sie wegen einer Krankheit gesellschaftlich vorgegebene Schönheitsideale gar nicht erfüllen können, ergänzt Wolf, die dies aus eigener Erfahrung weiß: Hat sie doch ihre Brustkrebserkrankung künstlerisch verarbeitet, in Bildern, die die Schönheit der Frau widerspiegeln sollen mit all ihren Makeln und Narben. „Realistisch eben.” Für Reni Wolf hatte die künstlerische Tätigkeit während ihrer Krankheit durchaus auch therapeutische Wirkung: „Schon die Tatsache, dass ich mich mit etwas anderem beschäftigen konnte als mit mir und meinem Krankheitszustand, war sehr hilfreich.”

Bis zum 24. April ist die Ausstellung „Frauen” in der Großen Galerie der Zeche Königin Elisabeth an der Elisabethstraße 31 in Frillendorf zu sehen. Die kleine Galerie zeigt dazu passend verschiedene Werke von Kindern zum Thema „Meine Mutter.” Mehr Informationen gibt’s unter: www.projekt-zke.de