Essen-Heisingen. . Wie aus einem alten Brauch eine gar lustige Tradition wurde, das kann man am Sonntag vor Ort am Rathaus bestaunen.
Je ländlicher die Gegend, desto größer die Traditionen – heißt es hier und da. Und so verwundert es kaum, dass urige Bräuche mehr und mehr wiederbelebt werden. Das Schiebekarrenrennen hat eine Wiederbelebung kaum nötig, denn das gibt es in Heisingen bereits seit mehreren Jahrzehnten.
Welch ein Wochenende, das da auch auf die Heisinger wartet. Valentinstag am Samstag, Schiebekarrenrennen am Sonntag – tja: Und der Montag ist halt der Rosenmontag. Wenn da keine Stimmung aufkommt . . .
Ob und wenn wie die Menschen den Valentinstag gestalten, weiß man nicht. Was aber bekannt ist, ist der grobe Ablauf beim diesjährigen Schiebekarrenrennen, das natürlich wieder von der GKG Gemütlichkeit 1882 organisiert wird.
Alles im Griff, meldete gestern etwa Vorstandsmitglied Jürgen Agatz. Die Vereinsmitglieder konzentrieren sich auf die Organisation und das Drumherum, für alles andere finden sich seit jeher genügend Glücksritter und andere Abenteurer.
Im Ernst. Historisch gewachsen aus dem Umstand, dass die Schubkarre früher gerade auf dem platten Heisinger Land eine echte Hauptrolle spielte, hat sich das juxige Rennen entwickelt. Treffpunkt am Sonntag ist um 14 Uhr das katholische Pfarrhaus an der Heisinger Straße, ab etwa 15 Uhr dann macht sich der gesamte Tross im Rahmen eines kleinen Umzugs auf durch halb Heisingen Richtung Rathaus. Bahnhofstraße, Lelei, Zölestinstraße – die alte Strecke. „Gegen 15.30 Uhr dürften dann die Rennen beginnen“, so Agatz zum genauen Tagesplan. Männer und Frauen ohne Nerven, die in hölzernen Blotschen, wie der Heisinger Clogs oder Klotschen nennt, die urigen Karren schieben und versuchen, dass der Tennisball nicht von der Holzmöhre fällt. Eine Diszplin, die auch bei „Schlag den Raab“ durchaus guten Chance hätte.
Irgendwann, vielleicht gegen 17 oder5 17.30 Uhr, dürfte dann ein Sieger feststehen. Und die urigste Karre wird auch prämiert. Also.