Essen-Überruhr. . KZ Auschwitz, 70 Jahre nach der Befreiung. Veranstaltungsreihe endet mit einem stimmungsvollen Konzert in der Stephanuskirche.

KZ Auschwitz, 70 Jahre nach der Befreiung. Die dreiteilige Veranstaltungsreihe der „Kultur Offensive Ruhr“ in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Überruhr endete mit einem überaus stimmungsvollen Konzert in der Stephanuskirche und mit einer Botschaft: „Das Leben ist schön – trotz alledem“. Dass diese Botschaft von Faye Cukier, einer Zeitzeugin des Holocaust, übermittelt wurde, ist bemerkenswert. Ebenso wie die Überruhrer Aktion „gegen das Vergessen“ selbst.

Vor einer Woche war die Reihe mit einer Fotoausstellung mit aktuellen Fotos von Rolf Krause, Friederike Eybe und Olaf Eybe eröffnet worden. Daran hatte sich eine eindrucksvolle Lesung mit „Texten (nicht nur) zu Auschwitz“ angeschlossen. Nun also das Konzert der Kölner Sängerin Margaux Kier und ihrer BANDiten, das den Besuchern nicht minder „unter die Haut“ ging, wie es Mitorganisator Olaf Eybe beschreibt.

Gemeinsam mit ihren Musikern Frank Wingold (Gitarre), Daniel Speer (Kontrabass) und Florian Stadler (Akkordeon) gelang es Margaux Kier – nicht zuletzt dank ihrer großen Bühnenpräsenz – ein vibrierendes Ganzes zu schaffen, durch das sich das bewegte Leben der Faye Cukier wie ein roter Faden zog. Mal feurige, mal traurige, aber auch Mut machende Klänge, präsentiert im Gewand des Swing, aber auch in Form herzergreifender Klezmerklänge, zogen die Besucher in der von Michael Dörnenburg illuminierten Stephanuskirche in ihren Bann.

Das bewegte Leben der Faye Cukier

Und als die selbst im hohen Alter von 92 Jahren noch erstaunlich aktive Faye Cukier mit Kier das von Harry Ruby komponierte „Nevertheless I’m in love with you“ intonierte und die Gäste ausnahmslos zum Tanzen brachte, blieb vielen die Erkenntnis: das Leben ist schön – trotz aller Schwierigkeiten.

„Die Veranstaltungsreihe war ein richtig großer Erfolg, denn es ist gelungen, das schwierige Thema Auschwitz in das Bewusstsein vieler Menschen zu holen, ohne dabei den pädagogischen Holzhammer zu bemühen“, lautete später das Fazit der Organisatoren.

Und die Resonanz war ebenfalls enorm. Allein zur Vernissage der Fotoausstellung fanden sich über 100 Besucher ein. „Das ist für Überruhr schon eine richtig tolle Sache“, so Olaf Eybe.

„Kultur Offensive Ruhr“

Für die noch junge „Kultur Offensive Ruhr“ bedeutet dies einen großen Motivationsschub und eine Initialzündung, den Menschen der Ruhrhalbinsel, aber auch der anderen Stadtteile, künftig weitere, hochklassige Veranstaltungen und Top-Künstler präsentieren zu wollen. So hat bereits der kanadische Sänger und Songwriter Matt Epp sein Kommen für April angekündigt. Der Liedermacher hat sich dem Rock und Soul verschrieben und spielt neben der Gitarre auch Harmonika und Klavier.

Weitere Informationen gibt’s unter www.kirche.ruhr