Kupferdreh. . In Kupferdreh am Heidbergweg soll ein Begegnungszentrum für den ganzen Stadtteil entstehen. Das Geld für die Sanierung stammt aus dem Verkauf des Kirchengrundstücks. Die Kirche wird umgehend abgerissen.
Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: „Anfang und Ende reichen einander die Hände.“ Und wo ein Ende ist, da ist immer auch ein Neubeginn. Dies gilt in gewisser Weise auch für die Katholische Kirchengemeinde St. Josef Ruhrhalbinsel. So mag schon bald die profanierte Kirche St. Josef fallen, doch der Erlös des verkauften Kirchengrundstückes fließt komplett in die Sanierung des Gemeindeheims St. Josef am Heidbergweg 18b in Kupferdreh.
Am gestrigen Abend gab Pfarrer Gereon Alter im Rahmen einer öffentlichen Gemeindeversammlung die Ergebnisse der neuesten Entwicklungen und Planungen bekannt. Eine Planung, „an der natürlich auch Kupferdreher Gemeindemitglieder beteiligt waren“, wie er betont. Überhaupt sei die Gemeinde während der ein Jahr währenden Planungsphase stets durch das eigens zu diesem Zweck erstellte Informationsblatt „St. Josef aktuell“ auf dem Laufenden gehalten worden. „Der Kirchenvorstand und ich waren immer um Transparenz bemüht“, so der Pfarrer weiter.
Auch die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, die das Kirchengrundstück Ende September zum Preis von 925 000 Euro erwarben, sowie die Bürgerschaft Kupferdreh waren in die Vorüberlegungen einbezogen, „denn wir wollen uns an dieser Stelle als Kirchengemeinde bewusst auch für andere gesellschaftliche Gruppen öffnen“, wie Pfarrer Alter erklärt.
Und dies aus gutem Grund, denn Ziel der Sanierung ist, künftig ein Begegnungszentrum für den ganzen Stadtteil zu schaffen. So soll das neue Gemeindeheim die bereits bestehenden Einrichtungen rund um den Kupferdreher Kirchberg – Kita, Seniorenzentrum, den Medientreff und das Krankenhaus – als Veranstaltungszentrum vernetzen. „Auch Prof. Jürgen Gramke, Kuratoriumsvorsitzender der Kupferdreher Bürgerschaft, war an den Plänen sehr interessiert, da es um große Veranstaltungsräume im Stadtteil ja nicht sonderlich gut bestellt ist“, sagt Gereon Alter. „Sieht man vom ehemaligen Preutesaal einmal ab.“
Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, bedarf das aus dem 1970er Jahren stammende Gemeindeheim dringend einer Sanierung. Zwar wird das Domizil seine zeittypische Klinkerfassade behalten, doch im Inneren wird die alte Installation komplett erneuert; erhalten zudem die Zwischenwände einen neuen Schallschutz.
Die neue Eigentümer des angrenzenden Kirchengrundstücks hat sich verpflichtet, die Kirche nun umgehend abzureißen – die Arbeiten sollen noch vor Weihnachten beginnen. Ferner wurde vereinbart, bei einer Neubebauung Freiflächen zur gemeinsamen Nutzung zu Verfügung zu stellen. Die derzeit noch auf dem Kirchberg stehenden Glocken werden in Gescherim Münsterland zwischengelagert. Möglich ist ein späterer Gebrauch in einer oder zwei anderen Kirchen der Gemeinde oder ein Verkauf des Geläuts.