Essen-Katernberg. Über 10 Millionen Euro werden nun in das Louise-Schröder-Heim in Essen-Katernberg investiert. Das Haus bekommt weitere Einzelzimmer.

Die echte Herausforderung wartet noch auf das Louise-Schroeder-Pflegeheim in Katernberg. Derzeit bekommt das Haus lediglich einen Anbau. Doch richtig spannend wird es am Joseph-Oertgen-Weg, wenn das fast 40 Jahre alte Gebäude auch innen umgebaut wird. Bewohner und Pflegepersonal, aber auch Eigentümer Vonovia und Betreiber Arbeiterwohlfahrt, stehen bis 2023 vor einer spannenden Zeit.

Gesetzliche Vorgaben verlangen Um- und Neubau in Essen-Katernberg

(Gruppenbild v.l. Mario Stamerra, Vonovia, Oliver Kern, AWO, Klaus Johannknecht, AWO, Christoph Lohaus,Vonovia)
(Gruppenbild v.l. Mario Stamerra, Vonovia, Oliver Kern, AWO, Klaus Johannknecht, AWO, Christoph Lohaus,Vonovia) © Rüdiger Hagenbucher | Ruediger Hagenbucher

Der Stadtteil Katernberg ist geprägt durch den demographischen Wandel:Die Einwohnerzahl geht zurück, aber gleichzeitig steigt die Anzahl älterer Menschen. Neben den 560 Wohnungen in Katernberg ist das Wohnungsunternehmen Vonovia auch Vermieter des Louise-Schroeder-Zentrums der Awo.

115 vollstationäre Plätze im Louise-Schroeder-Sozialzentrum

Das Louise-Schroeder-Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt bietet aktuell 115 vollstationäre Plätze, die derzeit alle belegt sind, sowie zehn Kurzzeitpflegeplätze.

Die ambulante Pflege wird im Pflegeverbund der Awo Essen geleistet.

Kontakt: Joseph-Oertgen-Weg 51, 45327 Essen, 3 61 11; weitere Informationen unter awo-essen.de

Gemeinsam mit der Awo Essen modernisiert Vonovia nun das Pflegeheim. Dabei wird der bauliche Zustand des Objektes den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes Nordrhein-Westfalen angepasst, zudem gibt es mehr Fläche für Gemeinschaftsangebote. Erste Planungen gehen auf das Jahr 2012 zurück, jetzt endlich kann der Umbau durchgeführt werden.

Oliver Kern, Geschäftsführer der Awo Essen, erklärt den Hintergrund: „Das Wohn- und Teilhabegesetz sieht beispielsweise einen höheren Anteil von Einzelzimmern vor. Durch die Modernisierung können wir uns nicht nur an die aktuellen Vorgaben halten, sondern auch dazu beitragen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner bei uns noch wohler fühlen.“

Modernisierung des Angebots ist notwendig

Vorgesehen sind die Sanierung von Fassade und Dach sowie die Erweiterung der Verbindungsspange zwischen dem Haupt- und Nebengebäude für soziale Nutzungen, beispielsweise für einen Friseur und eine Gemeinschaftsküche. 29 Doppelzimmer werden in Einzelzimmer mit barrierearmen Bädern umgebaut. Teilweise werden Balkone in neuen Wohnraum mit bodentiefen Fenstern umgebaut. Die Haustechnik sowie der Brandschutz werden auf den neuesten Stand gebracht und auch die Wäscherei wird weiter ausgebaut.

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Zuerst wird jedoch ein dreigeschossiger Anbau mit 24 Einzelzimmern auf einem ehemaligen Parkplatz errichtet. In ihn werden die Bewohner aus einem Trakt des Albaus umziehen, damit ihre Räume dann ebenfalls renoviert werden können. „Für unsere Bewohner ist die Bautätigkeit in der Corona-Zeit interessant, weil sie den Baufortschritt von ihrem Zimmern aus beobachten können“, berichtet Colin Becker. Der 46-Jährige leitet das Seniorenheim seit dem vergangenen Jahr.

Während sich die Grundstruktur des alten Gebäudes auch nach dem Umbau nicht ändert, freuen sich die Mitarbeiter und die künftigen Bewohner auf den Anbau. Denn hier werden ihnen jetzt die meisten ihrer Wünsche erfüllt, die ein effektives Arbeiten erleichtern. „Mit allen am Neubau Beteiligten haben wir einen guten Austausch, besonders Projektleiter David Reichenbachervon Vonovia arbeitet mit uns sehr lösungs- und zielorientiert“, freut sich Colin Becker, der deshalb auch sagt: „Das lässt uns sehr zuversichtlich in die Zukunft sehen.“

Fertigstellung wird in drei Jahren erwartet

Louise Schröder Altenheim Katernberg  Mario Stamerra, Vonovia, und Oliver Kern, AWO, 
Louise Schröder Altenheim Katernberg  Mario Stamerra, Vonovia, und Oliver Kern, AWO,  © Rüdiger Hagenbucher | Ruediger Hagenbucher

Das macht auch Mario Stamerra, Vonovia-Geschäftsführer West. Er fasst den aktuellen Stand zusammen: „Wir freuen uns, bald gemeinsam mit der Awo Essen ein noch besseres Wohn- und Betreuungsangebot für Seniorinnen und Senioren, die auf Pflege angewiesen sind, anbieten zu können. Aktuell ist bereits der Rohbau des neuen Anbaus errichtet. Die Fertigstellung des gesamten Projekts mit erwarteten Baukosten von etwa 10,5 Millionen Euro ist für das Jahr 2023 geplant. Ein neuer Mietvertrag wurde mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Damit ist das seniorengerechte Wohnen auch zukünftig im gewohnten Umfeld in Essen Katernberg gesichert. Uns liegt es am Herzen, Wohnraum für alle Bedürfnisse in den Quartieren zu schaffen.“

Schon seit Jahren sind die Awo und Vonovia Partner. Für Awo-Vorsitzenden Klaus Johannknecht ist die Baustelle ein Fenster in die Zukunft: „Wir bieten den Menschen hier im Stadtteil wie auch an anderen Standorten ein Beispiel dafür, dass man auch bei Pflegebedürftigkeit ein Alter in Würde erleben kann. Auch hier zeigt sich wieder der Einsatz, den wir seit 100 Jahren für die Menschen leisten.“