Essen-Katernberg. Die Initiative „Essen-Katernberg macht sich schön“ will den Stadtteil aufwerten und sagt dem Müll den Kampf an. Viele Akteure sind beteiligt.

„Katernberg macht sich schön“ – so nennt sich eine Gruppe engagierter Bürger, die sich seit Oktober vergangenen Jahres regelmäßig trifft. Als erstes Projekt wollen sie die Katernberger Straße mit Blumenampeln aufwerten.

Die Stimmung ist gut im Bürgerzentrum Kontakt am Katernberger Markt: Über 25 Katernberger sitzen am langen Tisch und diskutieren lebhaft über Themen wie Sauberkeit, Sicherheit und Attraktivität in ihrem Stadtteil. Sie alle treibt der Wunsch an, Katernberg voran zu bringen. „Und wir wollen nicht immer nur meckern, sondern auch endlich handeln“, bringt es die Katernbergerin Bettina Tönnies auf den Punkt.

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Die Gruppe ist spontan nach dem Bürgerdialog mit OB Kufen entstanden

Entstanden ist die Gruppe aus dem Bürgerdialog, zu dem Oberbürgermeister Kufen die Katernberger im vergangenen Herbst eingeladen hatte. „Wir haben die Aufforderung unseres Oberbürgermeisters ernst genommen und wollen uns als Bürger für unseren Stadtteil einzusetzen“, sagt Marc Zietan vom Bürgerverein Beisen. Gesagt, getan: Unter der Moderation von Paul Hendricksen vom Stadtteilprojekt Katernberg traf man sich bereits zum vierten Mal, „und jedes Mal kommen mehr Bürger“, freut sich Hendricksen.

Wilde Müllkippen wie hier auf dem Parkplatz am alten Sportplatz sind der Initiative ein Dorn im Auge. Sie will für ein besseres Erscheinungsbild sorgen.
Wilde Müllkippen wie hier auf dem Parkplatz am alten Sportplatz sind der Initiative ein Dorn im Auge. Sie will für ein besseres Erscheinungsbild sorgen. © Foto: HO

Gemeinsam wolle man langfristig etwas bewegen. Dass das gelingt, davon sind alle überzeugt: In Katernberg herrsche nämlich ein guter Zusammenhalt und eine hohe Identifikation mit dem Viertel, lautet unisono die Meinung der Anwesenden. Schon der Austausch von Ideen und Problemen im Stadtteil seien äußerst nützlich.

Mit am Tisch sitzen nämlich auch die Akteure im Stadtteil; darunter als feste Teilnehmer der Werbering Katernberg, die Awo, Politiker aus der Bezirksvertretung und Vereine. Als Gäste waren schon die Essener Entsorgungsbetriebe, Grün und Gruga und die Polizei da. „Genau diese Bündnisse brauchen wir, um weiterzukommen“, sagt Hendricksen.

Für die Blumenampeln werden noch Sponsoren gesucht

Und die Gruppe ist schnell: Ein Logo – eine grüne Katze – ist bereits im Druck, die 14 bis 16 Blumenampeln, die die Katernberger Straße von der Hausnummer 1 bis 53 verschönern werden, sind nur noch einen Katzensprung von der Realisierung entfernt. „Das Geld für die Anfangsfinanzierung ist bereits da, wir suchen aber noch weitere Sponsoren“, sagt Johannes Maas vom Werbering. Die Idee habe man sich übrigens von den Holsterhauser Bürgern abgeguckt.

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Hübscher und gepflegter werden sollen auch die Grünflächen entlang der Straßen; die Schaufenster leerstehender Ladenlokale will die Zollverein-Stiftung mit Fotocollagen bekleben, eine Zusage gebe es bereits.

Mehr Kita-Plätze und neue Wohngebiete sind nötig

Natürlich gehört zum Aufwertungskonzept auch das Thema Sauberkeit. Wie in vielen Stadtteilen finden sich auch in Katernberg immer wieder Schmuddelecken, an denen hemmungslos Müll abgeladen wird. Deswegen überlegt die Gruppe bereits, sich am „Wastewalk“ zu beteiligen. Die Initiative ist ein geselliger Kreis von Gleichgesinnten, die sich regelmäßig auf den Weg macht, um den Alltagsmüll einzusammeln.

Wichtig ist der Gruppe auch der Ausbau der Infrastruktur: Mehr Kita-Plätze, neue Wohngebiete zum Beispiel auf dem alten Sportplatz seien dringend nötig. Denn der Stadtteil ist mit der jüngste in ganz Essen – 21,5 Prozent der Katernberger sind unter 18. „Viele junge Familien leben hier, haben Eigentum erworben“, sagt Johannes Maas vom Werbering. Sie verändern auch das Gesicht des einstigen Arbeiterviertels – zum Vorteil, davon sind alle hier überzeugt.

Informationen auf der Facebookseite

Die Gruppe hat noch keine Homepage aber auf der Facebookseite von Katernberg werden die Treffen gepostet.

Weitere Informationen zu „Katernberg macht sich schön“ gibt es bei der Stadtteilmoderation in Katernberg. Ansprechpartner sind Paul Hendricksen und Lea Guse, die per Mail unter Paul.Hendricksen@uni-due.de sowie unter Tel. 0201 1837467 erreichbar sind.