Altenessen-Süd. Seit Jahren steht ein nie vollendeter Rohbau in Essen-Altenessen-Süd. Jetzt verlangt die Stadt den Abriss, doch die Eigentümer klagen dagegen.
Die Bauruine an der Altenessener Straße, direkt am Bahnhof Altenessen, beschäftigt die Stadtverwaltung auch über den Jahreswechsel. Gegen eine Abrissverfügung, die die Stadt der Eigentümergemeinschaft hat zukommen lassen, hat diese nun geklagt.
Bereits seit vielen Jahren fehlt für den nie vollendeten Rohbau im Stadtteil Altenessen-Süd eine Lösung. Mehrere Versuche von Verwaltung und Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, eine Wohnbebauung zu realisieren, sind gescheitert. „Eigentlich waren dort Ladenlokale, eine Radstation und Wohnungen geplant“, sagt Uwe Kutzner, Vorsitzender der CDU Altenessen-Süd. Der ursprüngliche Investor hat tatsächlich Wohnungen verkauft – doch dann stockte der Weiterbau. „Seit über fünfzehn Jahren leben wir mit dieser Bauruine“, so Kutzner. Alle Gespräche mit dem Investor und der Eigentümergesellschaft waren ohne Ergebnis. „Immer hieß es von Seiten des Investors, dass es weitergeht“, so der CDU-Politiker. Doch es geschah – nichts.
Auch die Versuche, mit den Eigentümern über einen Verkauf der Bauruine zu sprechen, scheiterten. „Die Preisvorstellungen sind einfach zu hoch.“
Der Abriss sollte eigentlich noch dieses Jahr erfolgen
Ende Juni 2019 hatte die Verwaltung, wie sie jetzt mitteilt, der Eigentümergemeinschaft eine Abrissverfügung mit Fristsetzung erteilt. Ziel sollte sein, dass der Abriss des baufälligen Gebäudes noch in diesem Jahr erfolgen sollte.
Doch die Eigentümergemeinschaft hat dagegen fristgerecht geklagt, eine Begründung muss bis Mitte Januar 2020 eingereicht werden. Die Klage habe bis dahin eine aufschiebende Wirkung, meldet die Stadtverwaltung.
Sollte die Klage keinen Erfolg haben und die Abrissverfügung Bestandskraft erlangen, habe die Eigentümergemeinschaft zunächst sechs Monate Zeit, das Gebäude abzubrechen.
Darüber hinaus bestehe außerdem die Möglichkeit, dass die Stadt das Gebäude abreißen lässt, zu Lasten der Eigentümergemeinschaft. Es wird mit Kosten in Höhe von rund 1 Million Euro gerechnet. „Wir müssen dann sehen, wie wir unser Geld wieder zurückbekommen, aber das ist es wert. Es kommt Bewegung in die Sache“, hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen auf dem Bürgerdialog im vergangenen Sommer in der Gemeinde Herz Jesu versprochen.
Nun bleibt abzuwarten, ob die Klage der Eigentümergemeinschaft von Erfolg gekrönt ist. Was mit dem Grundstück geschehen soll, falls die Bauruine abgerissen wird und der Investor verkauft, dafür kam aus der Politik schon der Vorschlag, hier die neue Polizeiwache zu errichten. Doch die Polizei selbst möchte lieber vom Mallinckrodtplatz zur Johanniskirchstraße umziehen.