Essen-Nordviertel. . Am „Tag der Städtebauförderung“ treffen sich die Anwohner des Eltingviertels, um mit OB Thomas Kufen über die Zukunft ihres Quartiers zu sprechen.
Altehrwürdige Fassaden säumen den Eltingplatz, hochgewachsene Platanen spenden mit ihren knorrigen Ästen Schatten auf der Rasenfläche zwischen den Häusern. Vielen gilt das Viertel zwischen Karolinger-, Grillo- und Gladbecker Straße als eine wahre Oase im Nordviertel. Einst als Arbeiterquartier entstanden, beherbergen die schmucken Häuser heute einen bunten Querschnitt der Bevölkerung.
Anwohner haben eine „unheimliche Identifikation“ mit ihrem Viertel
So unerschütterlich die Fassaden auch wirken, das Eltingviertel befindet sich im Umbruch. Eine Umgestaltung steht seit längerer Zeit im Raum, mit einem Realisierungsentwurf hatten die Architekten des Berliner Büros Häfner, Jimenez, Betcke und Jarosch eine Vision für das Herz des Viertels gezeichnet. Und auch die Anwohner sind aktiv: Bei Bürgerstammtischen, zuletzt am Montag, sammeln sie Ideen für ihr Quartier. „Es besteht eine unheimliche Identifikation“, weiß Ingrid Ratay, Teamleiterin Stadtentwicklung im Essener Rathaus. Daher wundert es sie nicht, dass die Kaffeetafel, die am Wochenende auf dem Eltingplatz inmitten einer kleinen Messeausstellung der Akteure im Quartier errichtet wurde, gut gefüllt war. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen verschaffte sich ein Bild von der Aktion, die im Rahmen des „Tages der Städtebauförderung“ stattfand.
Viele haben Interesse, die Fläche mitzugestalten
Über Pläne diskutieren, Wünsche äußern, Möglichkeiten aufzeigen: Das war das Ziel des bunten Zusammentreffens. „Viele haben Interesse, die Fläche mitzugestalten. Deswegen ist es uns wichtig, die Bürger einzubeziehen“, so Ingrid Ratay. Letztlich entstand sogar die Idee zur Kaffeetafel selbst beim Bewohnerstammtisch. Manchmal sind die Vorschläge tatsächlich erfrischend konkret: „Hundekot muss weg“ steht in großen Buchstaben auf einer Tafel zur Ideensammlung – die Duftnote des Platzes würde sich dadurch in der Tat spürbar verbessern.
Mehr Sitzgelegenheiten und Spielgeräte
Einen Ausblick auf das, was die Anrainer künftig erwarten könnte, kann Ratay bereits geben: „Wir wollen unter anderem durch Sitzgelegenheiten und Spielgeräte für mehr Aufenthaltsqualität sorgen, Angsträume durch gezielten Baumbeschnitt reduzieren und auch die Sichtachse zum Ostermannplatz wieder herstellen.“ Dabei soll der wertvolle Altbaumbestand so weit wie möglich erhalten bleiben. Derzeit arbeite man die Vorschläge aus dem Realisierungsplan im Detail aus, in enger Kooperation mit dem Institut für Stadtteilentwicklung (ISSAB) der Uni Duisburg-Essen. Auf einen voraussichtlichen Baubeginn will sich Ingrid Ratay jedoch noch nicht festlegen. Die Zukunft des Eltingplatzes wird also noch etwas in Bewegung bleiben – besonders durch die Anregungen aus der Bürgerschaft. Viele bescheinigen dem Eltingviertel gar eine schillernde Zukunft – die Universität ist nur einen Steinwurf entfernt, und nach der Verschönerung seien alle Voraussetzungen gegeben, um sich zum Szeneviertel zu mausern.