Essen-Altenessen. . Nicht nur Liebe geht sprichwörtlich durch den Magen, sondern auch eine friedliche Nachbarschaft. Rumänische und deutsche Frauen kochen gemeinsam.
Der Zuzug von Roma-Familien aus Rumänien und Bulgarien ins Ruhrgebiet hat zu Belastungen in einzelnen Stadtteilen geführt. Das spüren auch die Bewohner von Altenessen und Altendorf. Vor etwa zwei Jahren gründete deshalb der Verein für Kinder- und Jugendarbeit (VKJ) sowie das Diakoniewerk mit Unterstützung des Landes das Projekt „MifriN“, die Kurzform für „Migrantinnen und Migranten in friedlicher Nachbarschaft“. In der Bürgersprechstunde für Altenessen-Süd im Herz-Jesu-Gemeindehaus am Westerdorfplatz wurde jetzt Bilanz gezogen – eine überwiegend erfreuliche.
Beide Seiten entwickeln Vertrauen
Das erste Treffen hatte im vergangenen Jahr stattgefunden. Deutsche und rumänische Frauen trafen sich zum gemeinsamen Austausch über ihre Kochideen und bereiteten schließlich ein Buffet vor. „Es geht darum, Vertrauen zwischen den Gruppen zu entwickeln“, erläutert Andrea Tröster, Stadtteilmoderatorin des Instituts für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB). Der erste Versuch sei sehr positiv bewertet worden, so dass es im März ein weiteres Treffen gab. Am Montag, 13. Mai, soll es eine weiteres Treffen geben, bei dem sich die Nachbarn näher kennenlernen können.
Regelmäßige Treffen und Stadtteilfest
Auf einem guten Weg sieht auch Pascal Klär vom städtischen Jugendamt das MifriN-Projekt. „Der Kreis der Bürgersprechstunde hat sich vorgenommen, durch regelmäßige Treffen und die Teilnahme an Stadtteilfesten die Basis für eine gute Nachbarschaft zu legen“, freut sich der Mitarbeiter des Jugendamtes, der bis vor Kurzem ebenfalls für das ISSAB gearbeitet hatte.
Ein weiteres Thema, das die Altenessener beschäftigt, ist der Verkehr rund um den Berthold-Beitz-Boulevard. So macht sowohl alten Menschen als auch jungen Schülern die Ampelschaltung an der Kreuzung mit der Kleine Hammerstraße Sorgen. „Das Überqueren der Fahrbahn bei Grün ist das Problem“, schildert Andrea Tröster. Immer wieder gerieten Fußgänger in Panik, wenn sie plötzlich bei Rot noch auf der Fahrbahn seien. Dass jeder Fußgänger in Ruhe weitergehen darf, obwohl die Ampel umspringt, müsse immer wieder neu vermittelt werden.
Schleichverkehr durch die Siedlung ist ein Problem
Problematisch ist der Schleichverkehr durch die Siedlung. Deshalb hatte sich die Bezirksvertretung geeinigt, die Nagelstraße probeweise in eine Einbahnstraße zu verwandeln. Im Herz-Jesu-Gemeindehaus kam man überein, es bei dieser Regelung zu belassen, obwohl es auch Gefahrenpunkte gebe. „Aber man muss eben Lösungen finden, die möglichst viele Anwohner mittragen können“, sagt Andrea Tröster.
>>> REGELMÄSSIGE TREFFEN BEI HERZ JESU
- Die Bürgersprechstunden für Altenessen-Süd finden immer am zweiten Montag im Monat statt.
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Die Anwohner – zuletzt waren es rund 40 Personen – treffen sich in der Herz-Jesu-Gemeinde, Bäuminghausstraße 64
- Die Treffen beginnen um 18 Uhr.