Altgenessen-Süd. . Seit 20 Jahren liegt ehemaliges Kutel-Areal in Altenessen-Süd brach. Nun kündigt der neue Grundeigentümer Investitionen von 150 Millionen Euro an.
Zwischen 150 und 180 Millionen Euro möchte die Düsseldorfer Durmaz International GmbH auf dem Gelände des ehemaligen Milchhofs Kutel in Altenessen-Süd investieren. Gewerbe, Büros und Wohnungen sollen auf dem drei Hektar großen Gelände zwischen Eisenbahnlinie und Palmbuschweg entstehen. Dass einzelne Gebäude bis zu 16 Geschosse haben sollen, stieß in der Bezirksvertretung V Altenessen am Dienstag allerdings auf Skepsis. Die Bezirkspolitiker sind sich einig, dass die Öffentlichkeit möglichst schnell am Bebauungsplanverfahren beteiligt werden soll.
Ihnen stand mit Frank Ewerdwalbesloh der Geschäftsführer der ESI Holding Rede und Antwort. Seine Firma berät die türkische Durmaz-Gruppe, die in mehreren deutschen Städten Immobilien besitzt, so etwa in Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Berlin und Frankfurt.
Von der Gastronomie bis zum Fitness-Center
Für Altenessen-Süd stellt sich der Investor ein „urbanes Gebiet“ mit Gewerbe- und Büronutzungen vor, „die einen großen Teil der Bevölkerung und Öffentlichkeit ansprechen“. Angedacht seien, so ist es im Bebauungsplanentwurf nachzulesen, „quartiersbelebende Nutzungen wie Gastronomie, Imbiss, Kiosk, Dienstleistungen, Fitness-Center, Bars und Ausstellungsbereiche“. In den oberen Etagen sind Wohnungen und Büros vorgesehen.
Denkbar seien weiterhin unter anderem eine „Handwerkermeile“ sowie ein Hotel oder Altenwohnbereich mit Ärztehaus. Der ESI-Geschäftsführer beschrieb die Themensammlung so: „Das Konzept muss auch am Wochenende funktionieren. Nicht, dass dann ,Vom Winde verweht’ gedreht wird.“
Ruhender Verkehr verschwindet in Tiefgarage
Während der ruhende Verkehr komplett in einer Tiefgarage verschwinden soll, sorgen sich die örtlichen Politiker um die zusätzliche Verkehrsbelastung für den Stadtteil. Auch die Nähe der geplanten A 52-Autobahn-Trasse bleibt ein Thema, obwohl diese vor 2031 nicht zu finanzieren sei.
Skeptisch äußerten sich die örtlichen Politiker zu den vorgesehenen „Landmarken“. „16 und 12 Etagen machen mir Sorgen“, gestand Friedel Frentrop als Sprecher der EBB-Fraktion. Und Theo Jansen (SPD) bat: „16 Geschosse sollten nicht aussehen wie Hochbunker mit Fenster.“ Frank Ewerdwalbesloh versuchte sie zu beruhigen: „Die Gebäude müssen auch in 15 Jahren zu vermieten sein. Deshalb gibt es keinen Investoren-Wahnsinn. Wir wollen bauen, um zu bleiben.“
VIER BRACHFLÄCHEN WERDEN NACH UND NACH ENTWICKELT
- Den Stadtteil Altenessen wieder aufzuwerten und brach liegende Flächen wieder zu beleben, sei ihr Ziel, betont die Stadtverwaltung.
- Sie nennt vier Flächen: Den ehemaligen „Möbelbahnhof“, den ehemaligen „Schweinemarkt“, die „Gleisharfe“ an der Wickingstraße – und den Kutel-Milchhof am Palmbuschweg.