Essen-Altenessen. . Das Netzwerk hilft Menschen, sich kennenzulernen und ihre Nachbarschaft aktiv zu gestalten. Zur Teilnahme muss man sich registrieren lassen.
Ein gemeinsames Kaffeetrinken im Quartier organisieren, den neuen Skatbruder oder einen Babysitter finden, überflüssige Dinge verkaufen – mit ein paar Klicks im Netz ist dies möglich. Ohne Werbung, ohne Verpflichtung und ohne Risiko.
Auch Allbau-Mieter Kai Schwarzer schätzt die Vorteile der Digitalisierung für eine virtuell-organisierte Nachbarschaft: „Ich lade zum Beispiel regelmäßig zu Hundetreffen hier im Quartier ein. Online kann man es gut ankündigen und neue Mitstreiter dazugewinnen.“ Das alles macht er über das Portal nebenan.de, er findet es nutzerfreundlich und übersichtlich: „Das gefällt mir sehr gut daran. Es ist einfach und nicht kommerziell, sondern für die nachbarschaftlichen Belange.“ Kai Schwarzer ist gleichzeitig auch Spielplatzpate in seiner Siedlung an der Hohendahlstraße in Altenessen und organisiert Nachbarschaftstreffs und Spielplatzfeste, zum Beispiel zu Halloween oder zum Nikolaustag. Das könne man durch die Nutzung von nebenan.de noch besser ankündigen, ergänzt er.
Mieter können sich in die Planung einklinken
Allbau-Sozialmanagerin Jannica Wiesweg sieht das genauso. Sie ist direktes Bindeglied zwischen Mietern und Essens größtem Wohnungsunternehmen: „So erreicht man noch mehr Mieter, die auf diese Weise direkt auf Aktivitäten reagieren und sich in die Planung einklinken können.“
Mit nebenan.de habe man eine sichere, virtuelle Nachbarschaftsplattform und damit den passenden Partner gefunden, findet auch Allbau-Prokurist Samuel Šerifi: „Das Netzwerk hilft Menschen, sich kennenzulernen und ihre Nachbarschaft aktiv zu gestalten.“ Er war durch einen Behagricht aufmerksam geworden und hatte dann das Thema mit den Kollegen und Kolleginnen vom Allbau-Sozialmanagement erörtert. Vier Mitarbeiter kümmern sich um die Steigerung der Lebens- und Wohnqualität in den Allbau-Siedlungen, in dem sie für eine gute Nachbarschaft in den teils sehr heterogenen Quartieren sorgen. Schon länger hatten die Beteiligten darüber nachgedacht, wie man vor allem jüngere Mieter ansprechen könne. Früher, erklärt der Wohnungswirtschaftler Šerifi, habe in den Nachbarschaften einfach mehr Kommunikation stattgefunden.
Anmeldung mit richtigem Namen
Sei es durch den Plausch bei der gemeinsamen Autowäsche, im Trockenkeller, bei Spiele- und Hausfrauentreffs in den Gemeinschaftsräumen oder einfach so zwischendurch. „Wir möchten etwas gegen die zunehmende Anonymität tun. Mit nebenan.de gibt es nun ein digitales schwarzes Brett und es kann beispielsweise selbst über interessante Neuigkeiten zu Veranstaltungen in und außerhalb des Quartiers, zu Allbau-Treffpunkten, zu Mieterfesten oder zu Modernisierungsarbeiten berichtet werden. „Wir haben durch einen Artikel von dem Portal erfahren und fanden das Konzept der digitalen und realen Vernetzung von Nachbarn sehr interessant“, erklärt Šerifi.
Besonders gut gefalle, dass echte Nachbarn hier ins Gespräch kommen könnten. Jeder, der sich anmeldet, müsse nachweisen, dass er auch wirklich in der Nachbarschaft wohne. Man melde sich mit seinem richtigen Namen an. Es sei alles weniger anonym und dadurch auch authentischer.
Ein typisches Start-up-Unternehmen
Die in der Start-up-Szene bekannten Gründer Christian Vollmann und Till Behnke wollen mit nebenan.de für lebendige und starke Nachbarschaften sorgen, ohne Kommerz und mit gesicherter Privatsphäre.
Die Nachbarschaftsplattform ist virtuell, man kommuniziert im Internet. Sie hilft Menschen, ihre Nachbarschaft zu gestalten – über den Erstkontakt online und im zweiten Schritt ganz real und offline. Wichtig: Die persönlichen Daten sind sicher. So erhalten nur verifizierte Mitglieder einen Zugang zu ihrer Online-Nachbarschaft. Darüber hinaus wird die Privatsphäre geschützt, indem lediglich Nachbarn auf Inhalte zugreifen können – nicht jedoch kommerzielle Anbieter wie Google, Facebook & Co. Aktuelle Zahlen bestätigen das Wachstum: Mittlerweile sind aus den 500 Nachbarschaften bereits 900 geworden. Die Online-Nachbarschaftsplattform umfasst deutschlandweit 30 Städte mit einer insgesamt sechsstelligen Nutzerzahl.
IN ESSEN GIBT ES 16.000 AKTIVE NUTZER
- Die Partnerschaft zwischen Allbau und nebenan.de gibt es seit Mitte Oktober 2018. 850 Nutzer in den unterschiedlichsten Quartieren haben sich schon angemeldet.
- In Essen gibt es 16.000 aktive Nutzer – bundesweit über 1,1 Mio. Nachbarn. „Nun sind es die Nachbarn selbst, die viel bewegen können“, sagt Šerifi.