Essen-Katernberg. . An den Termeerhöfen wird zum neuen Schuljahr eine neue Gemeinschafts-Hauptschule gegründet. Die Ausstattung lässt aber noch zu wünschen übrig.
Man kann Ulrich Lenser ruhigen Gewissens einen erfahrenen und engagierten Hauptschullehrer nennen. Schließlich unterrichtet er bereits sei 18 Jahren an der katholischen Hauptschule Katernberg. Und doch erlebt auch er etwas Neues: Seine Schule an der Straße Termeerhöfe, bisher Teil der Steeler Hauptschule, wird zum neuen Schuljahr neu gegründet. Künftig ist sie die städtische Gemeinschaftshauptschule Katernberg. Doch eine bessere Ausstattung der Schule ist damit kaum verbunden. „Uns läuft die Zeit davon“, gesteht Schulamtsleiterin Regine Möllenbeck.
Während die Nelli-Neumann-Förderschule am Rahmers Kamp ihren tristen Schulhof für eine sechsstellige Summe neu gestalten darf, muss sich die neue Hauptschule in Katernberg noch gedulden. Am Mittwoch besuchten Experten der Stadtverwaltung alle Hauptschulstandorte im Stadtgebiet, um die Wünsche der Schulleitungen zu erfragen.
Investiert wurde nach Schließungsbeschluss kaum noch
Die Katernberger Hauptschule hat eine lange Liste. Viel investiert wurde nämlich in den letzten Jahren nicht. Schließlich hatte der Rat vor gut drei Jahren beschlossen, diese Hauptschule zu schließen.
Die Kehrtwende im vergangenen November kam recht plötzlich und ist auch ungewöhnlich: Es ist seit Jahren die einzige Neugründung einer Hauptschule im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie wurde durch viele Überweisungen von anderen Schulen und den Zuzug von Kindern notwendig. Geleitet wird sie künftig von Harald Reinartz, derzeit noch Leiter der Hauptschule an der Steeler Bergstraße, die am Krekelerweg in Steele noch einen dritten Standorte hat. „Wir wollen die neue Schule inhaltlich für die Schüler attraktiv machen und die Neugründung gerne optisch flankieren“, sagt Harald Reinartz.
Boulderwand und Reckstange
An erster Stelle steht der Schulhof, der wie an der Nelli-Neumann-Schule eine triste Asphaltfläche ist. Mehr als ein paar aufgemalte Striche für Spielfelder ist bisher noch nicht geschehen. Die Schüler haben über das Jugendforum in Katernberg für Verbesserungen geworben, auch die Bezirksvertretung VI hat sich spendabel gezeigt und die Erhöhung des Ballfangzauns finanziert. Dazu kommen Hüpfspiele, eine Tischtennisplatte, eine Spieletonne mit Bällen und ein Fußballtor. Doch damit hat es sich schon für derzeit über 200 Schüler – das ist noch nicht einmal eine Grundausstattung.
Keine utopischen Wünsche
Auf dem Wunschzettel der Schule stehen keine utopischen Dinge. Eine Boulderwand vielleicht, die Klettersport ohne großen Sicherungsaufwand ermöglicht, oder eine Reckstange, die besonders bei Mädchen beliebt ist, und ein zweites Fußballtor. Auch die offenbar seit Jahren vergessene Wiese neben dem Schulhof mit Basketballkorb und einer verlotterten Sitzbank könnte wieder nutzbar gemacht werden. Doch derzeit ist sie mit Fallobst und rankenden Disteln übersät – ein Dornröschenschlaf mitten in Katernberg.
Die Schule hat Bürgermeister Franz-Josef Brix ihre Ideen bereits vorgestellt in der Hoffnung, dass sich „sanfter Druck von allen Seiten“ auf Dauer lohnt. Hauptschullehrer Ulrich Lenser ist daher realistisch wie verhalten optimistisch: „Wir sind immer die Totgesagten, aber wir leben immer noch.“
Anmeldungen am 7. und 8. März
Anmeldungen zum neuen Schuljahr 2019/20 nimmt die Gemeinschaftshauptschule am 7. und 8. März entgegen.
Voraussetzung für die Neuerrichtung ist eine Mindestgröße von zwei Mal 28 Schülern.
Die Zahl der Anmeldungen stieg von 85 im Jahr 2012 auf zuletzt 127 im Jahr 2017.