Essen-Schonnebeck. . Die Kurze Straße in Schonnebeck scheint ein Geheimtipp für Besucher des Friedhofs am Hallo zu sein. Warum die BV VI jetzt darüber diskutiert.
Eigentlich ist die Kurze Straße in Schonnebeck recht unscheinbar, eine Sackgasse mit nur zwei Anliegern inmitten eines Waldstücks zwischen Langemarck- und Bonifaciusstraße. Außer den Besuchern für die dort Wohnenden verirrt sich hier kaum ein Auto hin – sollte man meinen.
Doch das Gegenteil ist der Fall, sobald größere Beerdigungsfeiern auf dem nahe gelegenen Friedhof am Hallo stattfinden. Dann parken zu beiden Seiten der Fahrbahn Autos bis in den Wendehammer hinein. Das stinkt Anlieger Walter Purzitza so gewaltig, dass er sich an die Bezirksvertretung VI gewandt hat. Die Stadtteilpolitiker behandeln das Thema in ihrer Sitzung am Mittwoch, 19. September.
Keine Befestigung, kein Bürgersteig
„Es gibt hier ja keinen Bürgersteig, noch nicht mal eine Straßenbefestigung“, erklärt Purzitza. „Also parken die Wagen halb im Wald, das heißt bei Regen im Matsch.“ Dadurch werde nicht nur stetig die Grünfläche beschädigt, die Reifen wirbelten auch den Erdboden auf und der lande dann naturgemäß auf der Fahrbahn. Was keine schlimme Sache wäre, „aber hier gibt es keine Straßenreinigung. Mein Nachbar und ich müssen das selbst machen“.
Purzitza ist 73 Jahre, sein Nachbar noch ein etwas älter. „Ich bin hier aufgewachsen“, erzählt er, „damals standen hier alles Zechenhäuser, da war die Zeche Friedrich Ernestine noch in Betrieb.“ 1963 war dort Schicht im Schacht, nach und nach verschwanden die Häuser. Aus der einstigen belebten Durchgangsstraße wurde vor gut drei Jahrzehnten eine Stichstraße, die von der Langemarckstraße nur über eine Treppe zu erreichen ist.
Wendehammer ist ständig zugeparkt
Als die Straße das erste Mal dicht war mit Autos von Beerdigungsgästen, dachte sich Purzitza nichts dabei. Schließlich war es eine zeitlich begrenzte Angelegenheit. Doch seit gut zwei Jahren werden die Autos zum Problem, weil es eben immer mehr werden. „Bei meinem Nachbarn ist der Wendehammer ständig zugeparkt. In einer Notsituation kämen Feuerwehr und Krankenwagen nicht durch.“
Warum Friedhofsbesucher dort parken? Purzitza hat eine Erklärung: „Der Friedhof beinhaltet auch eine muslimische Bestattungsfläche. Die verwandtschaftlichen Verflechtungen unserer neuen Mitbürger sind sehr groß, die Gäste kommen aus ganz NRW.“ Alle Anlieger, die im oberen Teil des Friedhofs wohnten, wären mit der Suche nach Parkplätzen konfrontiert, „unsere Straße scheint sich dabei aber leider als Geheimtipp herumgesprochen zu haben“.
>> Gremium tagt im Rathaus Schonnebeck
Der Schonnebecker Walter Purzitza ist gespannt, wie die Bezirksvertreter das Thema behandeln. Er werde bei der öffentlichen Sitzung dabei sein.
Diese findet statt am Mittwoch, 19. September, ab 16 Uhr im Stoppenberger Rathaus, Stoppenberger Platz 6. Das Parkproblem wird unter Punkt 6 behandelt.