Essen-Nordviertel. . Die Krimi-Couch mit Pfarrer Steffen Hunder gibt es seit 13 Jahren. Die 50. Veranstaltung wurde groß gefeiert. Diese Autoren wirkten mit.

Krimi kann viel – atemlose Spannung erzeugen, verblüffen, gruseln, ins Grübeln bringen und sogar die Lachmuskeln reizen. Von allem etwas gab es am Donnerstagabend im ev. Gemeindehaus an der Zwinglistraße: Zur 50. Krimi-Couch hatte Pfarrer Steffen Hunder geladen – und der Saal war rappelvoll.

Zur Feier des Tages durften gleich sechs Krimischriftsteller aus ihren Büchern lesen. Allerdings mit Zeitlimit. Elf Minuten, danach wurde abgepfiffen.

Ein Zeitlimit von elf Minuten

Den Anfang machte Jutta Wilbertz. Sie war vor 13 Jahren (gemeinsam mit ihrem Musiker-Gatten) der erste Gast auf der roten Krimi-Couch von Pfarrer Hunder gewesen. Dieses Mal kam sie solo und ließ das Publikum an ihrem Kurzkrimi „In die Wüste geschickt“ teilhaben, in dem eine Frau ihren italienischen Lover loszuwerden versucht. Ob es ihr gelingt? Das blieb offen.

Furiose Action mit einer sehr schlagkräftigen Mittfünfzigerin auf einem Schulhof gab es von Christiane Bogenstahl („Datengrab“). Sie schaffte es denn auch in weniger als elf Minuten, die Handlung rund zu bekommen und die Zuhörer in atemloses Staunen zu versetzen.

Der Gemeindesaal war voll zur 50. Krimi-Couch.
Der Gemeindesaal war voll zur 50. Krimi-Couch. © Christof Köpsel

Roadmovie und Ruhrschnellweg

Durch Arnd Federspiel erlebt der berühmte FBI-Serienheld Jerry Cotton neue Abenteuer. „Flieh, wenn Du kannst“ ist das Heft betitelt, das Ende September erscheint und aus dem der Essener Autor und Schauspieler eine Roadmovie-Szene zum besten gab. Wie humorvoll eine Krimihandlung sein kann, das bewies Herbert Knorr mit einem Ausschnitt aus „Schitt Häppens“ – eine irre Talfahrt auf Skiern, aber ohne Buxe.

Ironisch-makaber geht es bei Ursula Sternberg auf dem „Ruhrschnellweg“ zu. In ihrem Erstlingswerk geht es um einen Toten mitten auf dem Grünstreifen der A 40. Ihr Vortrag machte Laune, mehr zu erfahren über die Protagonistin Toni.

Für die musikalischen Zwischentöne sorgten Jürgen Koch am Saxophon und Doktor Ilse Storb am Klavier.
Für die musikalischen Zwischentöne sorgten Jürgen Koch am Saxophon und Doktor Ilse Storb am Klavier. © Christof Köpsel

Morde in einer Zechensiedlung

Ebenso erging es einem beim Krimi-Slam „Hier in Tremonia“ aus der Feder von H.P. Karr und Walter Wehner. Karr schaffte in den elf Minuten immerhin zwei mysteriöse Todesfälle in einer Zechensiedlung zu erzählen. Wer weiterlesen wollte – dafür gab es den gut gefüllten Büchertisch Altstadtbuchhandlung.

Für die groovende Musik sorgten wie gewohnt Ilse Storb (Piano) und Jürgen Koch (Saxophon) mit Gospel und Blues. Ein Ukulele-Gute-Nacht-Lied von Jutta Wilbertz rundete die Geburtstagsfeier der Krimi-Couch trefflich ab.