Essen-Katernberg. . Natur pur mitten in Katernberg: Stiftung macht auf der Bonnekamphöhe ein kleines Paradies möglich, in der Nachhaltigkeit keine Floskel ist.

Es hat sich viel getan an der Bonnekamphöhe in Katernberg. Zwischen allerlei Autolärm und hektischem Großstadtstress hat Hubertus Ahlers von der Bonnekamp-Stiftung mit seinem sechsköpfigen Team in den vergangenen Jahren eine Insel der Ruhe geschaffen. Das erklärte Ziel: gemeinschaftliche, ökologische Landwirtschaft in kleinem Format. „Wir wollen die heimische Artenvielfalt gezielt fördern – und das, ohne Pestizide oder andere Schadstoffe einzusetzen“, berichtet Ahlers.

Wer das etwa drei Hektar große Grundstück betritt, sieht ein kleines Paradies vor sich. An jeder Ecke blüht es, Schmetterlinge und Bienen schwirren durch die Luft. Gurken, Himbeeren, Äpfel und vieles mehr wächst und gedeiht gar prächtig. „Der Anbau soll nachhaltig, aber auch effektiv sein“, so Ahlers. „Die Bewässerung etwa ist so gebaut, dass die Pflanzen mit dem nährstoffreichen Teichwasser der Anlage gegossen werden.“

Drei Hektar großes Grundstück ist ein kleines Paradies

Tiefenentspannt: Helena Hrebe, Ariane Möllmann, Helmut Stanke und Patrick Schmeidereit (v.l.) dieser Tage beim Gartenfest der Bonnekamp-Stiftung.
Tiefenentspannt: Helena Hrebe, Ariane Möllmann, Helmut Stanke und Patrick Schmeidereit (v.l.) dieser Tage beim Gartenfest der Bonnekamp-Stiftung. © Socrates Tassos

Seit 2011 pflegt Ahlers den Garten mit großen Enthusiasmus, er weiß um seine Bedeutung: „Weltweit geht die Vielfalt der Pflanzen zurück. Die meisten Leute begreifen gar nicht, wie sehr wir eine nachhaltige Landwirtschaft brauchen. Wenn wir weiterhin so viel von der Natur zerstören, dann machen wir auf die Dauer unsere eigene Lebensgrundlage kaputt.“

Für seine Ansichten wird er hin und wieder belächelt. Einige würden sagen, er denke viel zu romantisch. „Wenn man ein paar Blumen in Katernberg pflanzt, verändert man nicht die Welt, sagen manche. Ich finde aber: Irgendwo muss man ja anfangen. Das hätte schon vor 30 Jahren passieren müssen. Und wenn alle einen kleinen Teil beitragen, dann kann man viel erreichen“, so Ahlers. „Wir haben hier im Ruhrgebiet unwahrscheinlich viel freie Nutzfläche. Ich hoffe, dass in Zukunft auch viel davon nachhaltig genutzt wird, denn: Wir müssen einfach etwas tun.“

Workshops für Hobby-Kleingärtner

Deshalb bietet die Bonnekamp-Stiftung unter anderem Workshops für Hobby-Kleingärtner an. Wissensdurstige lernen vor Ort beispielsweise, wie Bäume richtig zurückgeschnitten werden. Auch eine Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen soll dazu beitragen, dass das Bewusstsein für eine nachhaltige Landwirtschaft geschärft wird oder bestehen bleibt.

Kinder kommen demnächst ebenfalls auf ihre Kosten: Beim gemeinsamen Spielen und Kräutersammeln lernen bereits die Kleinen, ihre Umwelt zu schätzen.