Essen-Nordviertel. . Ziel ist es, die Interessen und Ideen vor Ort zu erfassen, zu bündeln und möglichst umzusetzen – und darüber die Menschen zusammenzuschweißen.

Im Nordviertel gibt es einen neuen Verein: „Buntes Nordviertel“. Zwei junge Frauen werden ihn führen, wenn er demnächst im Amtsregister steht. Maren Precht ist 28 Jahre jung und die Vorsitzende, Sophie Gnest ein Jahr jünger und ihre Stellvertreterin. Die beiden Frauen, die an der Folkwang-Universität der Künste mit dem Schwerpunkt „Gesellschaft in Bewegung“ studieren, kennen sich aus im Viertel, seit 2016 leiten sie dort das vom Wohnungsunternehmen Vonovia unterstützte Projekt „Wir sind Nachbarn“ mit Sitz in der Galerie „VierViertel“ an der Altenessener Straße 77. Zurzeit arbeiten Precht und Gnest zudem an ihrer Abschlussarbeit über ihre Tätigkeit im „VierViertel“.

Offene Tür immer montags

„Die Idee ist, zusammen mit den Anwohnern das Viertel zu gestalten“, erzählt Maren Precht. „Jeder ist willkommen, jeder kann sich einbringen“, fügt Sophie Gnest hinzu. So zum Beispiel montags von 12 bis 14 Uhr bei der offenen Tür. Ohne Anmeldung. Daneben werden mit unterschiedlichen Kooperationspartnern Kreativkurse angeboten. „Wir wollen den Menschen möglichst nichts vorgeben, sondern sie sollen mit ihren Ideen kommen, und wir schauen dann, was umgesetzt werden kann.“

Gestaltung ist ein Schwerpunkt: Schilder wie dieses mit der Aufschrift „Made in Eltingviertel
Gestaltung ist ein Schwerpunkt: Schilder wie dieses mit der Aufschrift „Made in Eltingviertel" stehen derzeit in der der Galerie „VierViertel © Socrates Tassos

Motto: Aus dem Viertel, für das Viertel. Doch wozu braucht es dann überhaupt einen Verein „Buntes Nordviertel“? „Der Verein ist aus dem Bewohner-Stammtisch hervorgegangen. Der Verein soll auch eine Drehscheibe sein, aber auch der Ort, an dem Fähigkeiten und Aktivitäten gebündelt werden“, sagt dazu Ralf Weißke, der Quartiershausmeister. Der 56-Jährige, der sich im Verein um die Finanzen kümmert, nennt noch einen weiteren und nicht zu vernachlässigenden Grund: Ein Verein kann Spenden quittieren. Und Spenden werden für die Aktivitäten allemal gebraucht, zumal der noch festzulegende Mitgliedsbeitrag so moderat gestaltet werden soll, dass ihn sich auch möglichst jeder leisten kann.

Bei Aktivitäten wie dem beliebten Lichterfest im November tritt „Buntes Nordviertel“ zukünftig als Veranstalter auf. Für den 25. Mai, den Tag der Nachbarn, sind Ideen für eine Veranstaltung in der Eltingstraße geplant. Im Juni soll dann ein Sommerfest stattfinden. Für September ist geplant, eine lange Tafel aufzustellen, an der alle Akteure und Institutionen des Viertels Platz nehmen, sich vorstellen und möglichst näher kennenlernen sollen. Das Nikolaus-Rudelsingen, das gut ankam, soll ebenfalls eine Fortsetzung finden.

Spaziergänge, Stammtische

Doch auch ganz alltägliche Dinge stehen auf der To-Do-Liste des Vereins. Zum Beispiel die Frage, wie die schwierige Parkplatzsituation im Viertel entspannt werden kann.

Um die Veränderungen im Quartier auch nachverfolgen zu können, wollen Maren Precht und Sophie Gnest, das Führungsduo von „Buntes Nordviertel“, auch regelmäßig Spaziergänge durch den Stadtteil anbieten. Ebenfalls regelmäßig, und zwar an jedem zweiten Montag im Monat, sind die Anwohner zudem zum Stammtisch eingeladen, einer Art Ideenbörse, bei der stets etwa 20 Teilnehmer kommen. Man trifft sich an wechselnden Orten im Quartier. Das nächste Mal übrigens am 14. Mai um 18 Uhr in der Galerie „VierViertel“ an der Altenessener Straße 77.

>>UNTERSTÜTZUNG BIS SOMMER 2019

„VierViertel und Buntes Nordviertel sind wie zwei Puzzlestücke, die zueinander passen“, sagt Maren Precht. Bis Juli 2019 läuft die Unterstützung durch die Firma Vonovia, die etwa die Räume an der Altenessener Straße 77 zur Verfügung stellt. „Wir würden gern darüber hinaus hier tätig bleiben“, so die beiden Studentinnen. Wer mit dem „VierViertel“ oder „Buntes Nordviertel“ Kontakt aufnehmen möchte, kann das über die Homepage tun: www.wirsindnachbarn.ruhr