Stoppenberg. . Ein neues Gerät erleichtert den Eingriff bei Herzrhythmusstörungen. Hohe Bildqualität in 3-D und geringe Strahlung zeichnen es aus.

Per hochaufgelöster 3-D-Navigation durchs Herz und die Gefäße: Mit einem modernen Linksherzkathetermessplatz können Ärzte am St. Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg Patienten jetzt noch gezielter behandeln als bisher. Eine hervorragende Bildqualität kombiniert mit einer dreidimensionalen Mappingtechnologie macht einen schnellen Heilungsprozess etwa bei Herzrhythmusstörungen einfacher als bisher.

Als eine der ersten davon profitiert hat eine 35-jährige Frau aus Essen. Beim Sommerurlaub in Kroatien fing das Herz von Emina Barucic an zu rasen. Als sie nach zwei Stunden eine Notaufnahme fand, lag ihr Puls inzwischen bei 246 Schlägen pro Minute. Normal sind im Ruhezustand etwa 80 Herzschläge.

Neue Möglichkeiten bei der Suche nach den Ursachen

„Ich habe schon immer unter Herzrhythmusstörungen gelitten“, berichtet Emina Barucic, ein halbes Jahr nach dem Schockmoment. Sie habe deshalb bereits etliche Behandlungen über sich ergehen lassen. Das Herzrasen in Istrien sei aber anders gewesen, deutlich schneller, als sie es gewohnt war. In der Notaufnahme brachte eine Infusion die Essenerin vorübergehend wieder in den richtigen Takt. Zurück in Deutschland ließ sie sich im St. Vincenz-Krankenhaus gründlich untersuchen.

„Emina Barucic hatte immer wieder Herzrhythmusstörungen, die zwar nicht lebensbedrohlich waren, sie in ihrem Alltag aber belästigten“, ordnet Dr. Michael Lukat, der Leitende Oberarzt, die Beschwerden ein. Der erwünschte Erfolg blieb aber auch nach mehreren Behandlungen aus oder war nur von kurzer Dauer.

Strahlenbelastung ist deutlich geringer

„Mit dem neuen Linksherzkathetermessplatz (LHKM) im St. Vincenz Krankenhaus haben wir ganz andere Möglichkeiten, der Ursache von Herzrhythmusstörungen auf den Grund zu gehen“, schätzt Dr. Lukat den Fortschritt der Technik. Das Gerät sei ein Allrounder, der sowohl eine hervorragende Bildqualität biete als auch elektrophysiologische Untersuchungen und Behandlungen möglich mache. Mithilfe der dreidimensionalen Mappingtechnologie wird die elektrische Aktivität des Herzens hochaufgelöst wie eine Landkarte dargestellt. Gleichzeitig ist die Strahlenbelastung dadurch deutlich geringer als bei Eingriffen ohne Verwendung der Mappingtechnologie. „Vor rund zehn Jahren konnten viele Herzrhythmusstörungen nur mit Medikamenten behandelt werden“, so Dr. Lukat weiter. „Heute können wir Ursachen finden und gezielt veröden.“