Essen-Stoppenberg/Altenessen. . Die katholische Kirche muss sparen. Welche Gemeinde und Kirche es treffen wird, steht noch aus. Die St. Nikolaus-Gemeinde hofft auf Iraker.
Die katholische St. Nikolaus-Gemeinde hofft, dass chaldäische Christen die St. Nikolaus-Kirche übernehmen und sie damit vor dem Abriss bewahren. Vor Ende Dezember fällt aber keine Entscheidung.
„Sehen – urteilen – handeln“, unter diesen Schlagwörtern läuft seit zwei Jahren der Entwicklungsprozess in den katholischen Pfarreien. Bis Ende des Jahres sollen die Ergebnisse des Diskussionsprozesses über die Zukunft der Gemeinden im Zeichen drastischer Einsparungen vorliegen. Deshalb laden St. Johann Baptist in Altenessen und sowie St. Nikolaus in Stoppenberg jetzt zu entscheidenden Pfarrversammlungen ein.
Entscheidung wird erst Ende Dezember fallen
„
Kirche am Welterbe Zollverein“ ist der Prozess in Stoppenberg überschrieben. Doch ob dazu künftig noch die St. Nikolaus-Kirche gehört, ist besonders fraglich. Das eindrucksvolle Gotteshaus steht auf der Streichliste. Falls die chaldäisch-katholische Gemeinde, die seit acht Jahren die Kirche St. Albertus Magnus in Katernberg nutzt, nach Stoppenberg umzieht, könnte sie erhalten werden. „Unsere Gemeinde zählt inzwischen 1500 Mitglieder“, sagt Raad Sharafana, Geistlicher der chaldäischen Gemeinde. Als sie 2009 aus dem Südostviertel an die Bonnekamp-straße in Katernberg umgezogen war, zählte sie erst 900 Mitglieder. „Die Steigerung hat nicht nur mit den aktuellen Kriegsflüchtlingen zu tun. Die ersten Iraker sind schon 1990 nach Essen gekommen“, erläutert der Geistliche. Am Dienstagabend besichtigte Raad Sharafana die St. Nikolaus-Kirche und weitere Räumlichkeiten. Doch ob seine Gemeinde hier tatsächlich eine neue Heimat findet, entscheidet sich erst Ende Dezember.
St. Johann Baptist tagt ebenfalls
Norbert Linden, Pfarrer an der Essener Straße, möchte sich noch nicht zum aktuellen Stand äußern. Erst müsse am 29. November das Votum von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand verabschiedet werden. Fragen wie die Erreichbarkeit von St. Joseph in Katernberg (Parkplätze, Shuttlebusse), Räume für die Jugend und die Pfadfinder, die Zukunft der Chöre, die Arbeitsplätze der Hauptamtlichen und nicht zuletzt eine Zusammenarbeit in Raumfragen mit der benachbarten evangelischen Thomasgemeinde müssen bis dahin gelöst werden.
In der Altenessener Pfarrgemeinde St. Johann Baptist, die die Hälfte ihrer Kosten einsparen muss, stellt die Koordinierungsgruppe ihren Entwurf des Votums am Freitag, 24. November, vor. Die Gemeindemitglieder sind dazu um 18 Uhr ins Leibniz-Gymnasium, Stankeitstraße 22, eingeladen.