Nordviertel. . Zwingliplatz wurde dafür umgestaltet. Gastronomin Gülderen Gülbago ist aus ihrem „Ege’s Backwaren“-Shop schon bestens bekannt in Altenessen-Süd.
Schöner und besser hätte der Start für das Café „Zwingli Nr. 1“ im Eltingviertel nicht sein können. Gastronomin Gülderen Gülbago strahlte am Freitag mit ihren zahlreichen Kunden und der Sonne um die Wette, als ihr Vonovia-Regionalleiter Robert Stellmach zur Eröffnung einen Blumenstrauß überreichte. „Ich finde es toll, dass Sie sich hier engagieren und hoffe für Sie auf viele schöne Gespräche und Erlebnisse“, sagte er unter dem Applaus der Festgäste. Zu denen gehörten nicht nur Vertreter des Wohnungsunternehmens Vonovia, sondern auch der Wärmelieferanten Steag sowie die Architekten von Scape, die den Zwingliplatz entworfen haben. Ihre allgemeine Meinung fasste Stefan Schwarz, der Leiter des Amtes für Stadterneuerung zusammen: „Das Café und der Zwingliplatz sind ein Riesengewinn für das Quartier und die wohnende Bevölkerung. Denn in den letzten Jahren hat es viel an Infrastruktur verloren.“
Eine Apotheke fehlt noch im Quartier
Das empfinden besonders die älteren Bewohner des Eltingviertels so. Auf die Frage, was er sich den – abgesehen von dem neuen Café – sonst noch wünscht, sagt Klaus Demel (77) spontan: „Eine Apotheke!“ Dieser Wunsch liegt nahe, zieht doch mit Allgemeinmedizinerin Dr. Kinga Brigitte Kowoll im kommenden Monat eine Ärztin ins Eltingviertel.
Die Eröffnung des „Zwingli Nr. 1“ konnte hingegen Gabriele Pollmann kaum erwarten. „Ich habe mich die ganze Zeit schon auf’s Café gefreut“, strahlt sie. Seit 26 Jahren wohnt sie jetzt schon im Eltingviertel und freut sich darauf, „nun auch sonntags frische Brötchen kaufen zu können“.
Der schlechte Ruf des Viertels ist schon Geschichte
Früher habe das Nordviertel ja einen schlechten Ruf gehabt: „Das war eine schlimme Zeit, mit Überfällen und so.“ Nun aber renoviere Vonovia im großen Ausmaß – nur ihre Wohnung „leider noch nicht“. Nachbarn hätten z. B. schon schöne Balkone, einige sogar zwei, nur sie müsse noch warten.
Ralf Feuersenger, Leiter der Quartiersentwicklung im westlichen Ruhrgebiet, konnte ihr gestern keinen konkreten Termin nennen, wann ihre Wohnung in der Süderichstraße an die Reihe komme. „Aber Ihr Wohnblock gehört zu den nächsten, die wir uns vornehmen.“ Allein im Victoriahof seien bisher 174 Wohnungen modernisiert worden, 200 weitere stehen jetzt auf der Liste.
Wie schön ihre Siedlung bereits jetzt schon ist, haben die Senioren der Spaziergängergruppe „Willst Du mit mir gehn’n“ in den letzten Tagen auch den beiden Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut (SPD) und Jutta Eckenbach (CDU) stolz gezeigt. Nada Lazovic, die Leiterin der Gruppe, lebt seit 56 Jahren hier und freut sich auf die Pausen, die sie bald mit ihren Senioren nach den Rundgängen im „Zwingli Nr 1“ einlegen kann.