Essen-Katernberg. . Jugendliche sollen sich einbringen. Das ist die Idee des Jugendforums im Bezirk VI Zollverein. Manchmal dauert es, bis Ideen umgesetzt werden.

Das Projekt Jugendforum in Katernberg, Stoppenberg und Schonnebeck, bei dem Jugendliche ihre Ideen für den Bezirk VI Zollverein einbringen und umsetzen sollen, findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. „Bei den ersten beiden Malen haben sich zwischen 120 und 150 Jugendliche beteiligt“, sagt Carin Hommel. Die 30-Jährige vom Jugendwerk der Awo ist Projektleiterin der dritten Auflage.

Am Dienstag wurden die ersten Bauteile für den Parkour-Park angeliefert.
Am Dienstag wurden die ersten Bauteile für den Parkour-Park angeliefert. © Dietmar Mauer

Enge Zusammenarbeit mit Lokalpolitikern

Als solche bereiten sie und ihr Team sich auf den 19. November vor, wenn Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren sich wieder zusammensetzen und Vorstellungen für Änderungen im Bezirk entwickeln werden. „Zwar geht es erst einmal darum, die Ideen zu diskutieren, doch, wenn entschieden ist, was in die Tat umgesetzt werden soll, gehen die Jugendlichen auch in die Bezirksvertretung, um ihre Pläne vorzustellen und für sie zu werben. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Politik ist sehr eng“, sagt Carina Hommel. Und letztlich hängt die Umsetzung ja auch von ihrer finanziellen Unterstützung ab. Einige Ideen der Jugendlichen schafften es, in die Tat umgesetzt zu werden. So wurde die Bushaltestelle am Schonnebecker Markt erneuert, die Gruppenräume der Pfadfinder renoviert oder ein Tanzfilm gedreht.

D-Scouts leiten demokratische Prozesse an

Am Tag des Jugendforums und auch schon bei der Vorbereitung wird Carina Hommel von einem Dutzend D-Scouts unterstützt. Oftmals sind es Studenten. D steht für Demokratie. „Sie sollen demokratische Prozesse anleiten“, sagt die Projektleiterin, die vor drei Jahren als D-Scout begann.

Dass die Jugendlichen für die Umsetzung von Ideen des Jugendforums auch schon mal einen langen Atem haben müssen, zeigt ein aktuelles Beispiel. Beim ersten Jugendforum stießen Teilnehmer die Diskussion um eine Parkour-Anlage an. Bei Parkour versucht man, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von einem Ort zum anderen zu kommen. „Es gab zwischenzeitlich Lieferprobleme bei einigen Teilen“, erklärt Carina Hommel, die in Personalunion auch für das Parkour-Projekt verantwortlich ist. Die Jugendlichen, die damals 17 Jahre alt waren, sind heute 20. „Es sind nicht mehr alle dabei, aber viele haben bis heute durchgehalten“, erklärt Carina Hommel.

Ausdauer scheint belohnt zu werden

Und ihre Ausdauer scheint belohnt zu werden. Seit dem vergangenen Dienstag nimmt die Anlage, für die 600 000 Euro veranschlagt sind, sichtbar Formen an, nachdem ein Kran die ersten tonnenschweren Elemente auf die vorgesehene, 600 Quadratmeter große Fläche in der Nähe des Werksschwimmbades auf Zollverein gehievt hat. Für das Wochenende 7./8. Oktober ist die große Eröffnungsveranstaltung geplant.