Schonnebeck. . Die Gemeinschaft Essener Turnvereine ist Trägerin der Schonnebecker Jugendhalle. Jetzt hat sie finanzielle Schwierigkeiten. Aber der Espo hilft.

Vor zwei Jahren wurde noch ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Doch in diesem Sommer drohte der Schonnebecker Jugendhalle am Karl-Meyer-Platz das Aus. Nur dank der Hilfe des Espo (Essener Sportbund) ist ihre Zukunft auch über die Jahreswende hinaus gesichert.

„Mir fällt ein Stein vom Herzen“, atmete am Freitag CDU-Bezirksvertreter Rudolf Vitzthum tief durch. „Es wäre schlimm gewesen, wenn diese Jugendhalle geschlossen worden wäre.“

Versammlung mit Politikern und Vereinen

Am Tag zuvor hatte die Gemeinschaft der Essener Turnvereine (GET) als Trägerin des Sport- und Gesundheitszentrums an der Saatbruchstraße Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD) und Rudolf Vitzthum sowie die Vertreter der örtlichen Sportvereine mit Wolfgang Rohrbach vom Espo an der Spitze über die schlechte Lage der GET informiert.

„Wir mussten die Reißleine ziehen und aus finanziellen Gründen alle Übungsleiter entlassen“, teilte am Freitag Gudrun Immekus-Braß mit. Sie ist 2. Vorsitzende der GET und gemeinsam mit Geschäftsführer Gerhard Gente ehrenamtlich für die Jugendhalle tätig.

20 Übungsleiter und die Hauptamtliche bekamen die Kündigung

Bitter für die Schonnebecker Sporttreibenden: Neben den 20 Übungsleitern wurde auch der einzigen hauptamtlich Beschäftigten die Kündigung zum 30. September ausgesprochen. „Eine Vollzeitkraft ist nicht mehr tragbar. Uns sind die Kosten über den Kopf gewachsen“, begründet Gudrun Immekus-Braß den schwierigen Schritt, den sie mit der sinkenden Nachfrage nach einem Teil der Kurse begründet. „Uns sind zum Beispiel die Kinderkurse weggebrochen“, sagt sie. Auch das Frauenturnen oder Tanzangebote wurden nicht mehr so gebucht, wie es notwendig gewesen wäre, um finanziell über die Runden zu kommen.

Offenbar hat sich so manche Schonnebeckerin von dem Kursangebot nicht mehr angesprochen gefühlt. Begriffe wie „Fatburner Interval Core Workout“ oder „Women Workout“ stellen auch Michael Zühlke vor Rätsel, wie er offen zugibt: „Davon kenne ich manches nicht.“ Vielleicht kommt man deshalb wieder zum „Ganzkörpertraining nur für Frauen“ statt „Women Workout“ zurück...

Nord-Ost-Bad hilft organisatorisch

Doch die entscheidende Nachricht für Schonnebeck ist: Die Kurse, die gut belegt sind, laufen in der Jugendhalle weiter. „Denn bis zum Jahresende hilft uns der Espo“, freut sich die 2. Vorsitzende. Außerdem würden auch „altbewährte Kurse wieder ins Leben gerufen“.

In den nächsten Tagen wird sich Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg über die arbeitsrechtliche Stellung der entlassenen Übungsleiter informieren, um sie möglichst weiter beschäftigen zu können.

Unter Denkmalschutz steht die Schonnebecker Jugendhalle.
Unter Denkmalschutz steht die Schonnebecker Jugendhalle. © Michael Korte

In Zukunft jedoch wird nicht mehr die GET, sondern der Espo für das Kursprogramm in der Jugendhalle zuständig sein. Dazu nutzt der Sportbund das eigene Sport- und Gesundheitszentrum im Nord-Ost-Bad an den Schonnbeckhöfen. „Wir hoffen dann auf Synergieeffekte“, blickt Gudrun Immekus-Braß optimistisch in die nahe Zukunft. Zumal die Leiterin des Nord-Ost-Bades, Christina Grütering, auch in organisatorischen Fragen helfen werde.

Neue Kurse beginnen am Montag, 4. September

Die neuen Kurse beginnen in der Jugendhalle am Montag, 4. September. Anmeldungen werden dort schon jetzt entgegengenommen. „Das Ehepaar Martin, das das Café in der Halle betreibt, nimmt die Anmeldungen entgegen und steht auch für Informationsgespräche zur Verfügung“, kündigt Gudrun Immekus-Braß an. „Und wir hoffen, dass wir auf Dauer ein tragfähiges Konzept finden.“