Essen-Altenessen. . In der Fahrhauerstraße in Altenessen wollen Anwohner ihre Gehwegplatten zurück. Den Dolomitsand, den die Stadt aufbrachte, finden sie nicht gut.

Arno Ickenroth und seine Frau wohnen seit 41 Jahren in der Fahrhauerstraße. Eine ruhige Straße, eine angenehme Nachbarschaft. In den meisten Häusern wohnen die Eigentümer oder deren Nachkommen, in manchen auch beide Generationen. In jüngster Zeit sind viele Anwohner allerdings verärgert. Der Grund trägt den sperrigen Namen „Wassergebundene Decke“. Die Stadt habe – so Arno Ickenroth – im Herbst vergangenen Jahres zahlreiche der gewöhnlichen Gehwegplatten entfernt und teilweise gegen eine „Wassergebundene Decke“ ausgetauscht worden.

Arno Ickenroth weist auf die „Wassergebundene Decke“ vor den Häusern in der Fahrhauerstraße.
Arno Ickenroth weist auf die „Wassergebundene Decke“ vor den Häusern in der Fahrhauerstraße. © Dietmar Mauer

Löcher wurden mit Dolomitsand gefüllt

„Die Platten waren durch das Wurzelwerk der Bäume stark beschädigt. Darum wurden auch nicht gleich wieder neue Platten verlegt“, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Statt dessen wurden die entstandenen Löcher mit Dolomitsand gefüllt. Und der wurde zum Beispiel durch das Betreten und durch Fegen wieder herausgetragen. „Dadurch sind einige Stolperfallen von über zwei Zentimetern entstanden“, sagt der 72-Jährige und verweist auf eine Kante.

Die Platten, die seit Jahrzehnten dort gelegen hätten, seien zudem erst hoch gekommen, als die Stadt begann, mit einer Kehrmaschine zu fegen. „Das Wurzelwerk der Bäume hat dafür gesorgt, dass die Gehwegplatten sich wölbten“, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Der Dolomitsand, der zur Füllung verwendet wurde, hätte sich eigentlich verfestigen sollen. „Vermutlich hat die große Hitze Ende Juni dafür gesorgt, dass das nicht passiert.“

Nicht der Weisheit letzter Schluss

Vor einigen Häusern gibt es gar keine Gehwegplatten mehr, sondern nur noch „Wassergebundene Decke“. Auch das ist für die Anwohner nicht der Weisheit letzter Schluss. Das führe nämlich dazu, dass die Partikel unter den Schuhen hängen blieben und so in die Wohnung getragen würden. Zudem würde sich der Abrieb unter den Türen festsetzen, die zusehends schwieriger zu schließen seien. „Aus diesem Grund haben weder die Stadt die Möglichkeit ihrer satzungsgemäßen Pflicht der wöchentlichen Reinigung des Bürgersteigs, noch die betroffenen Anwohner die Möglichkeit, den pflichtgemäßen Winterdienst durchzuführen, ohne diesen Belag ständig abzutragen“, heißt es in einem Brief, den Arno Ickenhorst an das Tiefbauamt schickte.

Unterschriftenliste wurde ans Tiefbauamt geschickt

Das zuständige Amt für Straßen und Verkehr suche nach einer dauerhaften Lösung, heißt es bei der Stadt. Ob diese „Asphalt“ heißt, wurde nicht bestätigt. Die Anwohner der Fahrhauerstraße hätten am liebsten wieder Gehwegplatten. Und um dieser Bitte Nachdruck zu verleihen, ging Arno Ickenhorst in der Nachbarschaft Klinken putzen. Die Unterschriftenliste mit etwa 30 Namen hat er an die Stadtverwaltung geschickt.