Essen-Altenessen-Süd. Doch jede Lösung hätte Nachteile für andere Bereiche. Deshalb wartet man jetzt auf erst einmal auf den Ausbau des Verkehrsknotens.

Die Patenlösung für die Verkehrsprobleme in den Wohnquartieren links und rechts der Gladbecker Straße? Eine Anwohnerin nannte sie am Mittwochabend bei der Bürgersprechstunde im Herz-Jesu-Gemeindesaal an der Bäuminghausstraße: Die Autofahrer sollten sich einfach an die Verkehrsregeln halten, dann gäbe es keine Probleme.

Doch weil das offenbar eine Illusion ist, zerbrechen sich die vom Verkehr geplagten Anwohner die Köpfe, wie sie den Schleichverkehr aus der Kleinen Hammerstraße und der Nagelstraße im Westen sowie der Ellernstraße im Osten und der Bäuminghausstraße aus beiden Seiten verbannen können. Bei der jüngsten Bürgersprechstunde, moderiert von Andrea Tröster (Issab), waren erstmals Mitglieder der Bezirksvertretung mit Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff an der Spitze sowie Mitglieder des Rates als Gesprächspartner zu Gast. Die Verwaltung vertrat Verkehrsplaner Ulrich Franzen, so dass alle Aspekte angesprochen werden konnten.

Einbahnstraßen verleiten zum flotten Fahren

Stadtteilmoderatorin Tanja Rutkowski (Issab) hatte genug zu tun, all die Pro und Contras für diese oder jene Lösung aufzulisten. Etwa die Frage, wie der Schleichverkehr aus dem Bereich nördlich des Berthold-Beitz-Boulevards verbannt werden könnte. Einerseits könnte eine Einbahnstraße Autofahrer dazu bringen, sich andere Wege von der Innenstadt nach Norden zu suchen. Andererseits verleiteten Straßen ohne Gegenverkehr dazu, auf die Tube zu drücken.

Oder die Sperrung einer ganzen Straße? Etwa das Abbiegen von der Ellernstraße in die Schmemannstraße in Richtung Altenessener Straße unterbinden? Das würde den Anwohnern vielleicht mehr Ruhe bringen, anderen dagegen noch mehr Autos vor der Tür.

Schmemannstraße derzeit verkehrsberuhigt

Während manche Sprecher darauf drängten, schnell eine Lösung zu finden, baten die Politiker ebenso wie der Experte um Geduld: Erst müsse der Einmündungsbereich Berthold-Beitz-Boulevard/Gladbecker Straße ausgebaut sein, um belastbare Verkehrsdaten ermitteln zu können. Das wird aber nicht vor 2018/19 sein. Außerdem ist die Schmemannstraße seit Monaten schon wegen einer Baustelle gesperrt, so dass der Verkehr derzeit sowieso andere Routen fährt.

Bürgersprechstunde einmal pro Monat

Die Bürgersprechstunden in Altenessen-Süd werden im Rahmen des Projekts „Soziale Stadt“ von den Stadtteilmoderatoren Tanja Rutkowski, Andrea Tröster und Bernd Krugmann (Jugendamt) durchgeführt.

In der Regel finden sie am ersten Montag im Monat um 18 Uhr im Gemeindesaal von Herz-Jesu an der Bäuminghausstraße statt. Es nehmen zwischen 30 über 100 Anwohner teil.

Möglicherweise wird im Bereich Nagel-/Kleine Hammerstraße in einer halbjährigen Testphase die Einbahnregelung ausprobiert. Darüber muss aber noch die Bezirksvertretung entscheiden.