Essen. . In der Silvesternacht brannten 2500 Reifen auf einem Firmengelände im Nordviertel. Erst dadurch kam heraus, dass der Betrieb nicht genehmigt war.

  • Im Essener Nordviertel hat in der vergangenen Silvesternacht ein Reifenlager gebrannt
  • Jetzt bestätigt Stadtverwaltung: „Reifenhandel einschließlich Lagerräume und Montagewerkstatt“ war nicht genehmigt
  • Seit dem Brand hat sich auf dem Grundstück im Norviertel wohl nichts mehr getan

Lichterloh brannte in der Silvesternacht ein Kraftfahrzeug-Betrieb an der Blumenfeldstraße im Nordviertel. 2500 Autoreifen hatten dort Feuer gefangen. Das Brisante an dem Vorfall zum Jahreswechsel: Das Firmengelände liegt nicht nur in einer Baulücke direkt zwischen zwei Mehrfamilienhäusern, sondern auch in einem reinen Wohngebiet. Der „Reifenhandel einschließlich Lagerräume und Montagewerkstatt“ war an dieser Stelle baurechtlich nicht genehmigt. Das bestätigte die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage.

Seit dem Brand, bei dem die Seitenfassaden der Nachbarhäuser durch die entstandene Hitze in Mitleidenschaft gezogen worden waren, hat sich auf dem Grundstück wohl nichts mehr getan. Nach wie vor versperrt ein Wellblechzaun den Blick auf das Grundstück. Lediglich durch Lücken und Löcher im Zaun ist dort ein ausgebrannter Kombi sowie ein Berg von Resten abgebrannter Reifen zu erkennen. „Eine aktuell vorgenommene Ortsbesichtigung konnte keine Veränderungen in der Örtlichkeit feststellen. Das Grundstück ist eingezäunt und schwer zugänglich“, bestätigt die Stadtverwaltung diesen Eindruck.

Keine Zeugen oder Tatverdächtigen

Wie es zu dem Feuer in der Silvesternacht kam, konnte die Polizei nicht klären. „Es gibt keine Zeugen und keinen Tatverdächtigen. Wir haben keinen Ermittlungsansatz gefunden, um die Brandursache zu klären“, teilt Polizeisprecher Christoph Wickhorst mit. Die Akten seien inzwischen an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden.

Knapp vier Monate nach dem Brand hat die städtische Bauaufsicht jetzt die Absicht, dem Eigentümer, zu dem sie keine Angaben macht, die Nutzung seines Grundstücks mit Reifenhandel zu untersagen: „Ein entsprechendes Anhörungsverfahren wurde durchgeführt.“ Über den Ausgang kann die Stadtverwaltung noch nichts sagen.

Wie lange der Reifenhandel schon ohne Genehmigung stattgefunden hat, kann die Bauaufsicht nicht sagen. „Wenn uns der Betrieb nicht angezeigt wird, dann können wir von ihm auch nichts wissen“, argumentiert Andreas Müller, der stellvertretender Amtsleiter.

Das Stadtgebiet sei in Nord und Süd aufgeteilt und die Sachbearbeiter kümmerten sich jeweils um mehrere Stadtteile. „Wir prüfen, genehmigen oder versagen Anträge. Aber der Bearbeiter rennt nicht durch die Gegend und guckt nach ungenehmigten Firmen.“ Möglicherweise werde ein Zwangsgeld gegen den Eigentümer verhängt. Andreas Müller: „Meistens bewegt sich dann etwas.“