Essen-Katernberg. Bei einer Tasse Tee lässt es sich gut ins Gespräch kommen. Das meint auch Laura Schöler, die in Katernberg das Projekt „Mobilitea“ vorstellte.

Wie bringt man Menschen unterschiedlicher Herkunft möglichst ungezwungen an einen Tisch? Diese Frage stellte sich die 24-jährige Studentin Laura Schöler und kam auf eine überraschende Antwort: Man lässt sie gemeinsam Tee trinken. In den kommenden zwei Jahren wird sie regelmäßig mit ihrem mobilen Tee-Café „Mobilitea“ in Katernberg anzutreffen sein.

„In Katernberg gibt es viele Kulturen, die zum Teil nebeneinander her leben. Die wollen wir gerne zusammenbringen, fast überall auf der Welt gibt es eine eigene Tee-Kultur“, erläutert Laura Schöler. Die junge Frau aus Burgaltendorf, die derzeit an ihrem Master-Abschluss arbeitet, ist nicht einmal Studentin der Sozialarbeit. Im Rahmen ihres ersten Abschlusses, der Bachelor ist die Vorstufe zum Master, hat sie ihr „Mobilitea“-Konzept mit eigenem Design für ihr Fach „Design für Medienkommunikation“ vorgelegt. Und dadurch nicht nur bei ihren Professoren gepunktet.

Runder Tisch Zollverein von der Idee überzeugt

Auch beim Runden Tisch Zollverein war man überzeugt. Mit Hilfe des Stadtteilprojektes Katernberg (u.a. Awo Kreisverband Essen und Evangelische Gemeinde) und mit Geldern des Projektes „Soziale Stadt“ wird nun aus der Idee Realität. Gut, für den Transporter im „Mobilitea“-Design braucht man vielleicht noch jemanden, der so ein Fahrzeug zeitweise verleiht. Aber eigene Sitzmöglichkeiten hat Laura schon selbst gebaut, ein grünes Fahrrad dient als Eye-Catcher und ein kleiner Anhänger soll bald für Wiedererkennung sorgen.


Das Team von MobiliTea.
Das Team von MobiliTea. © Knut Vahlensieck

„Wir sind ja noch am Anfang“, bemerkt Laura Schöler, während um sie herum die Gäste an ihren Tee-gläschen nippen. Aus einer dampfenden Kanne wird fleißig eingegossen. Zwei Sorten gibt es heute zur Auswahl, der süße marokkanische ist deutlich beliebter als der herbe ostfriesische Tee. Die Neugierigen auf den Bänken neben dem Bürgerzentrum „Kon-Takt“ wirken jedenfalls sehr zufrieden.

Zweites regelmäßige Station ist die Feldwiese

Mindestens ein Mal wöchentlich, wahrscheinlich an jedem Freitag, soll sich dieses Szenario neben dem Katernberger Markt wiederholen. Durch den Kontakt mit dem Stadtteilprojekt soll es eine zweite regelmäßige Station an der Katernberger Feldwiese geben. Paul Hendricksen ist als Mitarbeiter vom Institut für Stadtteilentwicklung (ISSAB) beteiligt: „An den beiden Standorten haben wir eine Infrastruktur. Laura wird natürlich immer von einem Sozialarbeiter begleitet werden.“


Souad Zenzoul (r.) gießt ein.
Souad Zenzoul (r.) gießt ein. © Knut Vahlensieck

Jeden Monat sollen zwei neue Teekulturen vorgestellt werden. „Es können sich sehr gerne alle bei uns melden, die etwas über ihre Tee-Kultur erzählen möchten“, bietet Laura Schöler an. Schließlich sollen die Gäste ja auch länger bleiben, als nur eine Teelänge.

>> Kontakt und Termine von Mobilitea
Wer gerne seine Tee-Kultur vorstellen, sich engagieren oder das Projekt anders unterstützen möchte, der kann die Organisatoren unter der Email-Adresse info@mobilitea.de erreichen.

Die nächsten Termine :Dienstag. 4. April. 9 bis 12 Uhr. Katernberger Markt; Freitag, 7. April. 14 bis 17 Uhr. Feldwiese 14; Dienstag, 11. April. 9 bis 12 Uhr. Katernberger Markt; Dienstag, 25. April. 9 bis 12 Uhr. Katernberger Markt; Freitag. 28. April. 15 bis 18 Uhr. Katernberger Markt.

Das Tee-Mobil soll auch zu Stadtteilfesten kommen.