Essen-Altenessen. . Innerhalb eines Jahres entsteht in Altenessen das neue evangelische Gemeindehaus. Die Dachform lässt sich am besten vom Kirchturm aus erkennen.
Ein Glück, dass Kirchen Türme haben. So kann man nämlich aus dem obersten Fenster der Alten Kirche in Altenessen wunderbar auf das gerade entstehende Gemeindezentrum am Mallinckrodtplatz blicken – und über die pfiffige Dachkonstruktion staunen. Denn von unten ist diese nur zu erahnen.
Das neue Gemeindezentrum löst das Walter-Wolff-Gemeindehaus neben dem Allee-Center ab, das der Gemeinde inzwischen viel zu groß geworden ist. Der Neubau hat mit seinen 900 Quadratmetern nur noch knapp ein Drittel der Nutzfläche. Eröffnet wird es Ende Mai, teilt Baumeister Rolf Weiß mit. Der 64-jährige KfZ-Meister kümmert sich seit acht Jahren um die Immobilien der Gemeinde und war an der Entwicklung des Hauses maßgeblich beteiligt. Deshalb ist er auch froh, dass die Kosten im kalkulierten Rahmen geblieben sind. „Wir sind bisher nicht über das Budget von 2,7 Mio. Euro gegangen. Das wurde bei der letzten Baubesprechung am Montag noch einmal bestätigt“, berichtet er.
Projektsteuerer guckt genau hin
So begeistert er vom Entwurf des Architekturbüros Heinrich Böll ist, so zufrieden äußert sich Rolf Weiß über die Zusammenarbeit mit Axel Winterberg-Virchow von der Bredeneyer Firma E-procon. Dieser steuert, wie von der Landeskirche vorgeschrieben, das Projekt und wirft mehr als ein Auge auf die Einhaltung des Kostenrahmens und die Vergabe der Gewerke.
Das neue Gemeindezentrum besteht aus drei Bauteilen, die zu einem gemeinsamen Innenhof orientiert sind. Von hier hat der Besucher eine direkte Blickverbindung zur Alten Kirche. Das neue Gemeindezentrum ist ebenso rot geklinkert wie die Kirche.
Der östliche Bauteil des Neubaus ist für die Jugendarbeit vorgesehen. Das Jugendhaus JUAN zieht von der Karl-Denkhaus-Straße zum Mallinckrodtplatz, wo u. a. Computerraum, Kicker und ein Konfi-Raum auf die jungen Leute warten.
Rechts die Jugend, links die Kleiderkammer
Der nördliche Raum dient für gemeindliche Angebote, Veranstaltungen und Versammlungen und wird auch privat vermietet, während der westliche Trakt als Büro und Kleiderkammer verwendet wird. Das Gebäude wird mit Fernwärme beheizt, ist ebenerdig und barrierefrei nutzbar.
Möglichst Ende Mai soll der Umzug vom Walter-Wolff-Haus ins neue Gemeindezentrum erfolgen. Dann findet ein Bauprojekt sein erfolgreiches Ende, das die Kirchengemeinde vor neun Jahren gestartet hatte. Für das Wochenende 24./25. Juni ist dann ein großes Doppelfest mit Konzert geplant, denn gleichzeitig mit der Hauseinweihung wird auch die Sauer-Orgel wieder erklingen.
Sauer-Orgel kehrt Anfang Februar zurück in die Alte Kirche
Das Warten auf die restaurierte Sauer-Orgel der Alten Kirche in Altenessen geht zu Ende. Anfang Februar wird mit dem Beginn des Wiederaufbaus gerechnet. Die Orgel aus dem Jahr 1890 war vor zwei Jahren abgebaut und nach Voralberg in Österreich gebracht worden. Hier hatten die Experten der Firma Rieger den Auftrag, dem prachtvollen Instrument wieder den originalen Klang zu verschaffen.
Neu ist der Spieltisch, der dem Organisten künftig wieder den direkten Blick auf den Gottesdienst erlaubt. Seit fast sieben Jahrzehnten saß er mit dem Rücken zum Kirchenschiff.
Zurzeit werden die Windladen neu gefertigt, ebenso die fehlenden Pfeifen. Im Februar werden dann die beiden Blasebälge und der neue Ventilator installiert und die Rückwand der Orgel wiederhergestellt. Durch sie entweicht derzeit viel teure Wärmeenergie in den Kirchturm.