Essen-Dellwig. Der Handwerker Markus Wierschem leidet unter den Zuständen an der Ripshorster Straße. Durch Lkw und Transporter, aber auch abgestellte defekte Fahrzeuge kommen Kunden und Zulieferer zu seinem Elektrobetrieb oft nicht durch.
Ripshorster Straße ist manchmal wie A40: Stau total. Und dann bewegt sich nichts mehr.
Markus Wierschem von der Firma „Elektro Wierschem“ erlebt das täglich. „Meistens am Nachmittag. Dann wird es rummelig. Dann kommen Lkw und Transporter, stellen alles zu und es steht alles.“ Wierschem, der seine Werkstatt an der Tunnelstraße, einer Sackgassen-Nebenstraße der Ripshorster hat, hat dann ein Problem: „Weder Kunden noch Zulieferer kommen durch. Und keiner kümmert sich.“
Seit 20 Jahren hat Wierschems Betrieb („Der Fachmann von nebenan“) an der Ripshorster die umtriebige Nachbarschaft, in der sich Afrikaner um das Zerlegen von Autos und Weißware (Kühlschränke, Waschmaschinen) kümmern. Zuletzt hat der oft illegale Betrieb hinter den Wänden und Mauern zugenommen. Mit spürbaren und zählbaren Folgen für Markus Wierschem: „Ich habe in den letzten zwei Jahren 25 Prozent meiner Kunden verloren“, sagt der Selbstständige, der sieben Mitarbeiter beschäftigt.
Defekte Autos stehen im Weg
Wierschems Problem: Kunden meiden die Ripshorster, steuern sein Büro gar nicht mehr an. Und Zulieferer können Waren nicht mehr anliefern. Lkw und Transporter stellen die Straßen und Wege zu. Abgemeldete und defekte Autos stehen wild herum und können teilweise nur mit Gabelstaplern umgeparkt werden. „Da sagen mir Zulieferer, ich soll mir die Sachen selbst abholen. Da ist ein Mitarbeiter, beispielsweise nach Frohnhausen hin und zurück, eine Stunde unterwegs.“
Was den Kleinunternehmer ärgert, ist die Untätigkeit bei Stadt, Politik und Polizei. „Da wird immer viel erzählt. Aber gemacht wird am Ende nichts.“ Wierschem war in der Bezirksvertretung. „Erfolglos.“ Er hält Kontakt zur Stadt. Die teilt mit: „Durch das Ordnungsamt finden Kontrollen und Aktionen mit Schwerpunkt auf nicht zugelassene Fahrzeuge und Parkverstöße statt.“ Eine Zuordnung zu einem Verantwortlichen sei aber oft nicht möglich.
„Es wird zu selten kontrolliert“, findet Markus Wierschem. Er beobachtet oft genug, dass nicht zugelassene Fahrzeuge einen städtischen roten Aufkleber erhalten. Die Autos werden entfernt und durch andere nicht zugelassene Autos ersetzt.
Wierschem hat grundsätzlich kein Problem mit den umtriebigen Afrikanern. „Bei mir gab es zwar mehrmals Einbrüche. Aber meine Videoanlage hat mir gezeigt, wer es nicht war.“ Die Täter kamen nicht aus der Nachbarschaft.“ Was ihn ärgert: „Hier gelten unterschiedliche Regeln und Gesetze. Bei meinem Betrieb wird auf Toiletten, Schutzkleidung, Mülltrennung und Bodenversiegelung geachtet. Ein paar Meter weiter ist das alles egal. Da sieht es aus wie rund um eine Ölplattform. Und das interessiert niemanden.“