Ratsaspirant der SPD für Altenessen schreibt offenen Brief an Vorsitzenden Hilser: Gegenkandidaten im Ortsverein zur Diskussion stellen

Altenessen. Die Ankündigung des Essener SPD-Vorsitzenden Dieter Hilser, einen Kandidaten gegen den Altenessener Ortsvereinschef Willi Nowack ins Rennen um das Ratsmandat für Altenessen-Mitte zu schicken, schlägt Wellen. In einem offenen Brief wendet sich Nowack nun an seinen Vorsitzenden.


Keinen Grund gebe es, "wieder in einer Nacht- und Nebelaktion" am frühen Morgen des Parteitages einen eigenen Kandidaten zu präsentieren. Nowack spricht damit auf Reinhard Paß an, der vor rund fünf Jahren dem damals wie heute in der Zentrale ungeliebten Altenessener vor die Nase gesetzt wurde. Der in 2008 entscheidende Parteitag des Unterbezirks wird am 22. November über die Bühne gehen.


"Voreilig" und "übereilt" nennt Willi Nowack die damalige Bevorzugung des ehemaligen Weggefährten Paß für das Mandat. "Erhebliche Defizite in seiner inhaltlichen und persönlichen Stadtteilarbeit" bescheinigt er dem Nachfolger und leitet erst daraus seine neuerliche Bewerbung um den Stadtrat-Sitz ab. "Die Defizite des jetzigen Ratsvertreters in seiner Stadtteilarbeit haben meine jetzige Kandidatur erst bewirkt", schreibt Nowack.


Er verbindet seine Kritik mit einem Appell. Er fordert Dieter Hilser auf, "seinen Kandidaten" noch vor dem 22. November in Altenessen zu präsentieren und bei den Mitgliedern vor Ort zur Diskussion zu stellen. "Wir erwarten von Euch, dass Ihr spätestens in der Vorstandssitzung am 3. November den Kandidaten benennt und diese Personalentscheidung auch dem Ortsverein zur Diskussion und Entscheidung präsentiert", so der Wortlaut.


Seine Forderung begründet Nowack mit den "normalen demokratischen Gepflogenheiten". Schließlich habe man sich in Altenessen an die "Spielregeln" gehalten. Er greift zurück auf das Schiedsgerichtsverfahren aus dem Jahr 2006. Damit sei der Isolationsbeschluss vom November 2005 erledigt gewesen. Nowack: "Welche Befürchtungen oder Ängste leiten Euch, so entscheiden zu wollen?"