Essen-Frintrop. . Ab Mittwoch nächster Woche feiern die Schützen in Unterfrintrop ihr großes Fest. Schon jetzt schmücken sie ihren Stadtteil. Über das Fest, die Tradition und den Glauben eines Schützenkönigs ein Interview mit Thomas Schyra, dem Pressereferenten des BSV Frintrop 1919.

Alle drei Jahre lädt der BSV Frintrop 1919 zu seinem Schützenfest ein. Vom 20. bis 24. August ist es auf der Wiese neben dem Sportplatz am Schemmannsfeld wieder soweit. Wir sprachen mit Pressereferent Thomas Schyra über das Fest und über weitere Themen.

Ihre Festwiese liegt am äußersten Nordwest-Zipfel Essens. Was zeichnet Ihr Schützenfest aus, damit auch Bürger aus anderen Stadtteilen nach Unterfrintrop finden?

Thomas Schyra: Wir feiern ein offenes Fest mit immer neuen Ideen, die der Verein einbringt. Dieses Jahr zum Beispiel bieten wir unseren Gästen auf der Festwiese einen großen Biergarten an. Unser Schützenfest weicht so von traditionellen Festen ab. Wir sehen uns gerne als Volksfest, denn wir wollen mit diesem Fest die Bürger erreichen.

Das Fest beginnt immer mittwochs mit einer Modenschau. Woher stammt diese Tradition?

Wir haben sie erstmals vor zwölf Jahren veranstaltet, damals noch gemeinsam mit einem großen Kaufhaus. Das war sehr erfolgreich, aber wir wollten dann lieber unseren lokalen Modeboutiquen aus der ehemaligen Bürgermeisterei Borbeck eine Möglichkeit zur Präsentation geben. Und der Erfolg gab uns Recht.

Stichwort Nachwuchsmangel in Vereinen. Wie sieht es beim BSV Frintrop mit jungen Leuten aus?

Wir sind stolz darauf, dass wir eine kleine Gruppe Jugendlicher haben. Es könnten mehr sein, aber sie sind eine klasse Truppe.

Wie viele Jugendliche sind es?

Es sind fünf, davon drei Sportschützen und zwei Nachwuchsschützen.

Der muslimische Schützenkönig in Werl und der Umgang mit ihm durch den übergeordneten Schützenverband wurde heftig diskutiert wurde. Darf bei Ihnen ein Muslim werden?

Das war bei uns kein Thema und wird auch keins sein. Bei uns dürfen alle männlichen Vereinsmitglieder am Schießen teilnehmen, nach der Religion wird nicht gefragt. Aber wir sind auch Mitglied in einem anderen Verband, dem Borbecker Schützenbund. Ich denke, gerade das Ruhrgebiet pflegt hier einfach eine andere Tradition.

Warum dürfen noch immer nur Männer am Schießen teilnehmen? Wäre das 100-jährige Jubiläum nicht spätestens ein Anlass, diesen Passus in der Satzung zu ändern?

Dass sie männlich sein müssen, wird in anderen Regionen schon aufgeweicht. Ja, vielleicht machen wir das zum Jubiläum, denn immer mehr Frauen möchten ihr Können beweisen.