Essen-Bedingrade. . Die Pflege von Demenzkranken ist eine Aufgabe, die die Angehörigen oft rund um die Uhr beschäftigt und belastet. Oft bleibt keine Zeit mehr für die eigenen Belange, und sei es der wichtige Arztbesuch. Die Tagespflege und -betreuung Haus Berge bietet jetzt Hilfe an.
Einkaufen, Arztbesuch, Freunde treffen oder einfach auch nur mal durchatmen: Wer einen an Demenz erkrankten Familienangehörigen pflegen muss, kann davon nur noch träumen. Für eigene Bedürfnisse bleibt kaum noch Zeit. Die neue „Tagespflege und -betreuung Haus Berge“ an der Laarmannstraße in Bedingrade soll pflegende Angehörige daher in ihrem Alltag unterstützen. Gestern stellte die Contilia-Gruppe als Trägerin ihre Einrichtung vor.
Wer die 500 qm großen Räume im Souterrain des ehemaligen Krankenhauses der St. Franziskus-Schwestern erstmals sieht, ahnt nicht, wie dunkel und verwinkelt der Trakt früher war. „Wir haben sie weitgehend entkernt, modernisiert und mit viel Licht ausgestattet“, erläutert Thomas Behler, Geschäftsführer der Contilia Pflege und Betreuung. 800 000 Euro hat das Unternehmen investiert, die Sparkassenstiftung beteiligte sich mit 50 000 Euro.
Die neue Tagespflege nimmt am Montag, 1. September, die Betreuung von Menschen mit Demenz oder anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen auf. Sie können von ihren Angehörigen ab 8 Uhr selbst gebracht oder von einem Fahrdienst von Zuhause auch abgeholt werden. „Wir haben immer neben dem Fahrer und eine fachlich qualifizierte Begleitung in den Bussen“, versichert Marita Neumann, die Leiterin der Einrichtung.
Liegendanfahrt als Vorteil
Von Vorteil ist die ehemalige Krankenhauszufahrt. Die Erkrankten können hier direkt bis vor die Tür der Tagespflege gefahren werden. „Die Liegendanfahrt ist auch gut für die Angehörigen. Es macht nichts, wenn die Erkrankten morgens im Bademantel gebracht werden“, sagt Marita Neumann. Sie weiß, welch schwere Aufgabe es für einen pflegenden Angehörigen sein kann, morgens den Demenzerkrankten auch nur anzuziehen...
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Die neue Tagespflege bietet 24 Plätze, so dass pro Woche rund 70 Erkrankte betreut werden können. Ihnen stehen vier examinierte Altenpflegerinnen und -pfleger sowie Betreuungskräfte zur Verfügung. Insgesamt gibt es sechs Vollzeitstellen. Zwei Ruheräume, mehrere Gruppenräume, Dusche und WC sowie ein kleiner geschützter Außenbereich gehören ebenso zur Einrichtung wie die Küche. „Eine Komponente der Speisen wollen wir mit den Frauen gemeinsam zubereiten“, kündigt Marita Neumann an. Auffällig ist der lange Flur, der aber bestens ins Konzept passe: „Denn Menschen mit Demenz haben einen großen Bewegungsdrang. Hier können sie laufen.“ Im Rahmen eines Tags der offenen Tür stellt Contilia ihre Tagespflege am Samstag, 23. August, 10 bis 13 Uhr, der Öffentlichkeit vor.