Westviertel. . Bis zu 300 Kriegsflüchtlinge muss Essen kurzfristig unterbringen. In der kommenden Woche werden die 60 ersten Bürgerkriegsopfer erwartet.

Sie sind vor dem Bürgerkrieg geflüchtet und finden ab Montag vorläufige Unterkunft im Opti-Gewerbepark an der Altendorfer Straße: 60 syrische Männer, Frauen und Kinder nimmt die Stadt in der kommenden Woche auf.

Das bisher vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Klinik genutzte Gebäude steht seit Juni leer. Weil der Mietvertrag noch bis Ende nächsten Jahres läuft, kann die Stadt kurzfristig als Untermieter einspringen. Wie berichtet, muss sie nämlich kurzfristig rund 300 Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge kurzfristig unterbringen.

Sozialdezernent Peter Renzel berichtet, dass die Syrer direkt aus der zentralen Erstaufnahmestelle nach Essen gebracht werden, ohne dort das normale Aufnahmeverfahren durchlaufen zu haben: „Die Häuser sind alle voll, weil der Zustrom so stark ist. Anhörungen wurden deshalb noch nicht durchgeführt.“

Er geht davon aus, dass viele der Menschen nach ihren Kriegs- und Fluchterlebnissen „sehr traumatisiert“ sein werden. Deshalb sei es wichtig, dass ihnen rund um die Uhr eine Betreuung zur Verfügung steht. Dabei arbeitet die Sozialverwaltung weiterhin mit der „European Homecare“ zusammen, die z. B. auch Flüchtlinge in der Walter-Pleitgen-Schule in Frintrop betreut hat.

„Wir müssen ihnen helfen“

Unterstützung sagt aber auch die Bezirksvertretung I zu. Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff (SPD) wird das Thema in der nächsten Sitzung des Gremiums am Dienstag, 26. August, zur Sprache bringen. Wir müssen die Bürger vor Ort mobilisieren, damit sie auf die Menschen zugehen. Wir müssen ihnen helfen, hier ins Leben hinein zu finden. Das sehe ich als notwendig für unseren Stadtbezirk an.“

Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff unterstützt das Konzept der Stadt, jetzt erst einmal „auf Sicht“ die alte LVR-Klinik, eine alte Kraftwerksschule an der Pregelstraße sowie ein Hotel anzumieten, anstatt die Flüchtlinge in Turnhallen oder der Messehalle unterzubringen: „Das ist auf jeden Fall sinnvoller.“

Die Noteinrichtungen sollen bis Jahresende genutzt werden. Bis dahin möchte die Stadt sechs Behelfseinrichtungen fertig gestellt haben, wo die Flüchtlinge wahrscheinlich bis Herbst nächsten Jahres wohnen können. Im Essener Norden sind die drei Standorte Tiegelstraße, Rauch-/Prosperstraße sowie Kapitelwiese vorgesehen. Die Stadt lädt zu Informationsveranstaltungen an, die erste für die Tiegelstraße am Montag, 18. August, 19 Uhr, an der Gladbecker Straße 182.