Borbeck. . Nach dem Sturm „Ela“ müssen unzählige Bäume beseitigt werden. Auch zahlreiche Spielplätze sind noch gesperrt. „Essen packt an“, die am 10. Juni gegründete Gruppe, ist derzeit auf dem Spielplatz an der Matthäuskirchstraße im Einsatz. Ehrenamtlich und zum großen Teil auf eigene Kosten.
„Wir packen die Baumstämme zu zweit. Ansonsten fassen wir an wie die Männer!“ Jana Weinand, eine zierliche Studentin der Heilerziehungspflege, verwundert die Frage, was sie denn beim Beseitigen der Sturmschäden leisten könne. Viel kann sie helfen, wie man auf dem Kinderspielplatz an der Matthäuskirchstraße sofort erkennt. Seit Freitag sorgt hier das „Team Borbeck“ der Gruppe „Essen packt an“ für Kleinholz.
Und zwar sehr zur Freude der Kinder, die schon ungeduldig hinter dem rot-weißen Flatterband warten. Seit einem Monat, seit „Ela“ auch die dicksten Bäume flach legte, dürfen sie die Wiese mit dem Fußballtor und dem Basketballkorb nicht mehr betreten. Gestern nun wagten sie sich aus dem Gebüsch und pölten auf das Tor – denn ihr Spielplatz macht wieder einen aufgeräumten Eindruck.
Dafür sorgt „Essen packt an“, die von Tobias Becker nach dem Pfingststurm gegründete, ehrenamtlich tätige Gruppe. 4500 Bürger haben sich inzwischen bei ihr gemeldet, von denen wiederum rund 1200 wirklich aktiv sind und überall im Stadtgebiet geholfen haben. „Weitere 1200 sind eher ideelle Unterstützer, weil sie etwa zu alt sind, um noch selbst aktiv zu werden, oder weil sie nicht mehr in Essen wohnen und sich mehr aus Solidarität gemeldet haben“, berichtet Organisator Markus Pajonk.
Solidarität spürt auch das „Team Borbeck“. Gestern Mittag waren es acht junge Frauen und Männer, die die Reste der Bäume beiseite räumten. „Bis zum Abend sind wir wieder an die 15 Leute“, ist sich Jana Weinand sicher.
Helfer stammen aus dem gesamten Stadtgebiet
Sie kommen längst nicht nur aus dem Stadtteil Borbeck, sondern aus Steele, Frintrop, Altendorf, aus dem Nordviertel oder sogar aus Oberhausen. „Das tolle ist ja“, findet Markus Pajonk, „dass die Essener nicht vor ihrer eigenen Tür anpacken, sondern zuerst vor der Tür der anderen.“
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Hellauf begeistert von diesem ehrenamtlichen Engagement ist Klaus Adelskamp, Spielplatzpate aus Borbeck. „Man muss es ihr hoch anrechnen, dass die Gruppe das unentgeltlich macht. Sogar das Benzin für die Motorsäge bezahlt sie selbst.“ Allerdings sind inzwischen schon einige Spenden eingegangen, etwa 500 Euro von den Mitarbeitern des Hotels Handelshof. Trotzdem sind Jana Weinand und ihre inzwischen zu Freunden gewordenen Mitstreiter froh über jede weitere Unterstützung, und wenn es nur eine Kanne Kaffee ist.