Essen-Dellwig. . Seit 25 Jahren lebt Werner Wrenger (77), gebürtig in Essen-Kray, bereits im Seniorenstift Martin Luther in Dellwig. Aus Anlass dieses Jubiläums erfüllte ihm das Altenheim einen Traum: Eine Rundfahrt durch seine Heimatstadt in einer Stretchlimousine. Der Senior war danach begeistert: „Schön war’s.“

Davon hatte Werner Wrenger lange geträumt: Eine Tour mit einem superlangen Straßenkreuzer durch seine Heimatstadt Essen. Nachdem ihm sein Wunsch erfüllt worden war und er die einstündige Sightseeingtour im bequemen Ledersitz hinter sich hatte, strahle er: „Schön war’s.“

Die Tour schenkte ihm der Seniorenstift Martin Luther zu seinem Jubiläumstag. Denn der heute 77-Jährige gebürtige Krayer lebt bereits seit 25 Jahren im Dellwiger Altenwohnheim. Grund genug, „den Werner“, wie ihn alle nennen, hochleben zu lassen. „Er ist ein Teil des Hauses“, freut sich Pfarrerin Anke Augustin von der evangelischen Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede mit ihm.

Wegen Scharlach ins Krankenhaus

Werner Wrenger stammt aus einer fußballbegeisterten Familie. Sein jüngerer Bruder Willi spielte einst bei Rot-Weiss und machte Mitte der 60er Jahre sogar Bundesliga-Karriere beim 1. FC Kaiserslautern. Werner hingegen hatte er großes Pech. Als Kind veränderte eine tückische Krankheit sein Leben. Robert Wrenger (84), ein weiterer Bruder, erinnert sich: „Wegen Scharlach kam Werner ins Krankenhaus. Als er wieder entlassen wurde, sagte meine Mutter: ,Er hat sich verändert, das ist nicht mehr unser Werner.“

Seit diesen Kindheitstagen muss Werner Wrenger besonders betreut und versorgt werden. Als die Mutter vor 25 Jahren starb, nahm ihn das Seniorenheim an der Schilfstraße auf, wo sich seitdem auch Bruder Robert mit Ehefrau Christa liebevoll um ihn kümmern.

„Ich habe alles wiedererkannt“

Werner Wrenger dankt es mit ständig guter Laune. Von einem bequemen Sessel im Foyer aus beobachtet er täglich das Geschehen. „Und gerne kegelt er und singt ein frohes Lied“, heißt es in einem Lied über, das seine Mitbewohner eigens für ihn getextet hatten und am Jubiläumstag unter Begleitung von Musiker Bernd Hellenkamp an der Gitarre vortrugen.

Die Rundtour in der Essener Stretchlimousine, auf der ihn Einrichtungsleiter Andreas Weischede und Monika Dürr (Öffentlichkeit und Soziales) gemeinsam mit Bruder Robert und Schwägerin Christa begleiteten, führte Werner Wrenger zu Orten, die viele Erinnerungen in ihm weckten. „Die Rüttenscheider Straße, die Innenstadt und Karstadt habe ich gesehen. Kreuz und quer sind wir durch die Stadt gefahren“, strahlte er nach der einstündigen Fahrt. Und, was ihm auch ganz wichtig war: „Ich habe alles wiedererkannt!“

Und dann setzte er sich in seinen Sessel im Foyer und genoss den Tag.