Essen-Altendorf. Die Altendorfer haben das neue Gewässer gut angenommen. Sie nutzten das heiße Pfingstwochenende zum Sonnen und Baden - auch wenn letztgenannte Aktivität laut Stadt zum Schutz des stehenden Gewässers verboten ist.

Das erste richtig heiße Wochenende des Jahres hat gezeigt: Die Altendorfer haben den neuen Niederfeldsee gut angenommen, nutzen ihn intensiv für Freizeitaktivitäten wie Rad fahren, laufen, Hunde ausführen, baden, sonnen, Musik hören, ins Wasser springen oder Schlauchboot fahren. An den Pfingsttagen war der See für viele Anlaufpunkt. „Richtig gut gelungen“, so der mehrheitliche Tenor der Besucher.

„Eigentlich ist es hier wunderschön geworden“, sagt Marion Gärtner, die mit Partner und Hund am See unterwegs ist. Was sie stört, ist der Müll, den die Besucher liegenlassen. Sogar Sperrmüll habe man schon aus dem Wasser gefischt. „Und das Springen von der Brücke nervt. Die Erwachsenen machen es vor, die Kinder springen hinterher. Das muss nicht sein“, findet Marion Gärtner, die noch anderes Konfliktpotenzial sieht: Die Polizei sei schon da gewesen, Nachbarn hätten sich wohl über zu laute Musik am See beschwert.

Maxi Ollesch und Enkelin Victoria (9) genießen den sonnigen Tag am See, essen Eis und beobachten den Frosch, den Victoria gerade gefangen hat. „Frösche, Enten, es gibt echt viele Tiere hier“, freut sie sich. Maxi Ollesch hat in Sachen Baden keine Bedenken. „Das Wasser sieht eigentlich sehr sauber aus“, sagt sie. Was dagegen fehle, seien Mülleimer und Sitzbänke für die älteren Leute.

Thomas Meier gehört zu den zehn Ehrenamtlichen, die jeden Samstag Müll rund um den See einsammeln. Er genießt die Freizeit mit seinen drei Söhnen am See und findet es gut, dass die Leute ins Wasser gehen, auch wenn „das Ordnungsamt wohl schon Leute aus dem Wasser geholt hat“. Ein Badeverbot lehnt er ab: „Der See ist doch für die Bürger da, oder?“ Alexander Reymann und Sebastian Weber kommen extra mit dem Fahrrad aus Stoppenberg, um sich am See zu entspannen. „Was fehlt, ist eine Toilette“, finden die Stoppenberger, die ja nicht, wie die direkten Anwohner, schnell das heimische WC aufsuchen können.

Dass der See aufgrund des fehlenden Wasserzulaufs irgendwann nicht mehr sauber sein wird, befürchten auch Daniel Brenna und Andreas Sarazin, die die gesamte Anlage „eigentlich super“ finden, aber auch Mülleimer vermissen.

Stadtsprecher Stefan Schulze betont, dass das Baden im Niederfeldsee nicht erlaubt ist - auch wenn derzeit noch keine Schilder dieses verbieten. „Die sind bestellt und werden spätestens zur offiziellen Eröffnung stehen“, sagt er. Das Ordnungsamt kontrolliere dort eher nicht gezielt, aber: „Baden im See ist eine Ordnungswidrigkeit.“

Beim Badeverbot gehe es nicht nur um Gefahren für die Bürger und daraus resultierende Forderungen gegen die Stadt. „Da könnte man ja Schilder ,Auf eigene Gefahr’ aufstellen“, so Schulze. Vielmehr gehe es um die Wasserqualität. Zwar werde das Wasser gefiltert, damit es nicht vermodere, aber der See sei im Gegensatz zur Ruhr ein stehendes Gewässer.