Eröffnung an der Heinrich-Strunck-Straße für 2009 geplant. Fußballbund baut Minifläche in Altendorf und macht der Stadt wegen der Folgekosten ein teures Geschenk.
Altendorf. Fußball boomt - und auch trotz des verlorenen EM-Endspiels reitet der Deutsche Fußballbund (DFB) ganz vorne auf der Erfolgswelle mit. Eine Welle, die mit dem Projekt "1000 Mini-Spielfelder" auch auf der Breitensport-Ebene ankommen soll. In Essen alleine mit sechs kleinen Kunstrasen-Anlagen, die, vom DFB bezuschusst, spätestens Anfang 2009 eingeweiht werden sollen.
Mit der Gesamtschule Bockmühle - genauer der Sportanlage an der Heinrich-Strunk-Straße - liegt einer dieser Standorte auch im Essener Westen, und damit im Einzugsbereich vieler Kinder aus Altendorf und Frohnhausen, die dort künftig spielen sollen. "Gerade Schulen in sozialen Brennpunkten sollen durch den Bau eines Mini-Spielfeldes aufgewertet werden", erklärt DFB-Chef Theo Zwanziger die Ziele der Aktion, in die auch angrenzende Vereine einbezogen werden sollen.
Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Standorte sei gewesen, dass diese "täglich für einen möglichst langen Zeitraum zugänglich sind", so die DFB-Idee. Im Fall der Sportanlage des Heisinger SV haben Stadt und Verein von einem Vorschlagsrecht der Nationalspieler profitiert. Für Jens Lehmann begann dort seine Karriere.
Der DFB bezuschusst den Bau der modernen Spielfelder bundesweit mit zwölf Millionen Euro, weitere Gelder kommen vom europäischen Fußballverband (UEFA). Das heißt: Alle zu erbringenden Leistungen oberhalb eines aufbereiteten Grundstücks werden übernommen.
Ein Geschenk, das die Stadt für alle sechs Standorte rund 140 000 Euro kosten wird. Den Unterbau müssen die Flächeneigentümer, genauer die Immobilienwirtschaft, die Sport- und Bäderbetriebe (SBE) sowie "Grün und Gruga" anteilig bezahlen.
Damit die "Mini-Spielfelder" installiert werden können, "müssen wir im Vorfeld die baulichen Voraussetzungen des DFB erfüllen", weiß Kurt Uhlendahl vom SBE. Das heißt: Die Stadt stellt an den Standorten noch in diesem Jahr einen Untergrund her, auf dem eine Fremdfirma dann die Fußballanlage aufbaut. "Ein teures Geschenk", so Uhlendahl, zumal auch die Pflege und Instandhaltung der Plätze von der Stadt übernommen werden muss. Dennoch sieht er darin "ein wichtiges Projekt, gerade in sozial schwächeren Unmfeldern".
Über 5000 Interessensbekundungen haben den DFB seit dem Start der Bewerbungsphase am 1. August 2007 über die Bewerbungsplattform im Internet erreicht. Anmelden konnten sich dabei Schulträger und Schulen aller Art sowie Sportvereine, die Kooperationen mit Schulen nachweisen können.
"Dass wir für sechs Standorte den Zuschlag erhalten haben ist sehr erfreulich", erklärt Klaus Scholz, der für den Espo die Koordination der Anmeldeverfahren übernommen hat. Scholz: "Vielleicht gibt es die erste Einweihung auch schon in diesem Jahr."
Am Donnerstag, 28. August, stehen die "Mini-Spielfelder" auch auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung III.