Essen-Katernberg. . Beim 7. Tag für ältere Menschen im „Bürgerzentrum Kon-Takt“ am Katernberger Markt kamen mit rund 200 Besuchern so viele wie noch nie. Das ist neuer Rekord.

Es scheint, dass auch das Thema Senioren im hohen Norden mehr und mehr in den Vordergrund rückt. „Das ist auch kein Wunder, schließlich werden auch in Katernberg die Senioren immer mehr“, stellt der Bezirksseniorenbeauftragte Werner Dieker fest. Alle drei Monate sitzt er mit zahlreichen Institutionen aus dem Themenfeld am Runden Tisch Senioren. Dass der ehemalige Ratsherr Dieker mit der Rolle des „Vertreters 60+“ zunehmend zu einem der begehrtesten Ansprechpartner vor Ort wurde, hat er in den vergangenen fünf Jahren feststellen können. Dieker selbst geht davon aus, dass rund ein Drittel der Nachbarn in Katernberg älter als 60 Jahre ist.

Und die haben ihre ganz eigenen Probleme bzw. stehen mittelfristig davor. Ein Beispiel ist das Thema „Altersarmut“. „Es wohnen sehr viele arme Rentner hier, vor allem die Witwen mit ihren hohen Nebenkosten“, unterstreicht Dieker. Paul Hendricksen, Organisator des Tages für das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB), ergänzt: „Viele Menschen wissen gar nicht, dass man in bestimmten Fällen bei zu niedriger Rente Anspruch auf Grundsicherung hat.“ Am 11 Juni wird es zu diesem Thema noch eine Extra-Veranstaltung geben (siehe Kasten). „Das wollen wir mehrmals im Jahr machen“, kündigt „Kon-Takt“-Leiter Matthias Rochel an.

Großer Mangel an barrierefreien Wohnungen

Immer wieder ein Thema ist laut Werner Dieker auch der Mangel an barrierefreien Wohnungen. „Die neue Anlage an der Schonnebeckhöfe hatte 230 Bewerber für 65 Wohnungen. Da muss die Stadt unbedingt was tun“, sagt der Mann, der mittlerweile selbst schon 81 Jahre alt ist.

Auch der Verkehr, so sagt Matthias Rochel, sei im „Kon-Takt“ immer wieder Thema bei den Senioren. „Die Schwierigkeiten bei Bus- und Bahnfahrten mit Rollstuhl und Rollator ist bei unseren Besuchern immer ein Thema“, erläutert er.

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Natürlich hatten die Besucher des Seniorentages noch weit mehr Fragen. Rund 20 Gast-Institutionen wie die Neue Arbeit der Diakonie, das Amt für Soziales und Wohnen oder die Polizei sowie private Pflegedienste, Akustiker, Optiker oder Wohnbausgesellschaften waren mit Info-Ständen wieder Gast im und vor dem „Kon-Takt“.

Auch sie haben die Zeichen der Zeit längst erkannt. Werner Dieker: „Den Seniorentag wird es auch im nächsten Jahr geben. Ist doch klar“