Essen-Altendorf. .

„Nach wie vor existiert ein starker Drogenhandel in Altendorf“, sagt Heinz Rothfuß, Mitglied einer Initiative, die die Händler zu beobachten versucht. „Wir haben im August einen Infostand im Stadtteil aufgebaut, an dem uns zahlreiche Bürger bestätigten, dass immer noch heftig gedealt wird.“

Die Empfindungen der Bewohner sind oft unterschiedlich, sagen hingegen andere Beobachter. Vor allem die Polizei sieht keinen besonderen Kriminalitätsschwerpunkt mehr und spricht eher „von Entspannung an der Drogenfront rund um die Helenenstraße“. Ähnlich bewertet das auch Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD). Er findet, die Beamten leisteten vor Ort gute Arbeit.

„Die Altendorfer Bürger teilen die Einschätzung einer zwischenzeitlichen Entspannung nicht. An unserem Infostand haben Bürger innerhalb einer Stunde gut 20 Plätze in der Nachbarschaft eingetragen, wo sie Drogenhandel beobachtet haben“, kontert Heinz Rothfuß. „Die Polizei sagt, sie sei mit zahlreichen Anwohnern im Gespräch. Uns gegenüber beklagten viele Altendorfer aber, dass sie von der Polizei nicht ernst genommen und abgewimmelt werden, wenn sie Drogenhandel melden.“

Auch wenn von Zeit zu Zeit der eine oder andere Dealer verhaftet werde, sei das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es sei schön, dass eine Polizei-Pressesprecherin angekündigt habe, dass eine „massive offene Drogenszene nicht geduldet“ werden soll. „Aber solche Ankündigen haben wir schon oft gehört, wir wollen Taten sehen“, sagen die Mitstreiter des Bündnisses.

„Es ist schon ärgerlich, wenn Käufer und Händler immer wieder um den Block streichen“, sagt eine Anwohnerin der Helenenstraße. Sie beobachtet die Drogenverkäufe, aber auch Polizeieinsätze von ihrem Fenster aus. Andere Bewohner haben das Zustecken von Päckchen auf Spielplätzen gesehen. „Viele geben sich bei einer Begegnung im Vorbeigehen die Hand und tauschen dabei Stoff und Geld“, beschreibt ein Ladeninhaber an der Altendorfer Straße. „Aber mich und meine Kunden lassen sie in Ruhe.“

Dem Widerspruch zwischen den Aussagen der Bürger und der Polizei will die Initiative weiter nachgehen. Am Donnerstag, 21. November, um 16.30 Uhr, wird ein Infostand vor der Sparkasse , Ecke Altendorfer/Helenenstraße, aufgebaut. Nachbarn können dort in einen Stadtplan eintragen, wo sie Drogenhandel gesehen haben. Und auch Unterschriften gegen den Drogenhandel in Altendorf werden weiter gesammelt.