Frintrop/Oberhausen. . Der Künstler Pascal Maßbaum will den Klotz im Gleispark Frintrop mit einem farbenfrohen Graffiti neu gestalten. Das Werk soll nicht nur für Kinder lehrreich sein und Tiere aus der Umgebung abbilden.

Noch ist die Außenseite des Bunkers im Gleispark Frintrop eine bröckelige Schmierwand. Doch bis Ostern 2014 soll an der 32 Meter langen Fassade ein idyllisches und farbenfrohes Graffiti-Kunstwerk entstehen. Die Verschönerung des ruinengleichen Bunkers ist bereits seit einigen Monaten in Planung. Jetzt haben die Pläne aber endlich Form angenommen, als interessierte Bürger im Oberhausener Haus Ripshorst gemeinsam mit dem Graffiti-Künstler Pascal Maßbaum über seine Ideen für das Kunstwerk diskutieren konnten.

RVR und BVV als Auftraggeber

Maßbaum wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) und dem Bürger- und Verkehrsverein (BVV) Dellwig für die Restaurierung der Ruinenfassade angeheuert. Die Zusammenarbeit ist nicht neu: Im März verwandelte Maßbaum den voller Farbschmierereien besudelten Gleisparktunnel in eine bunte Kunstlandschaft – damals auch im Auftrag der RVR und des BVV und unter Berücksichtigung von Ideen der Bürger.

Das Graffito am Gleisparktunnel war das bis dato enormste Projekt in Maßbaums zehnjähriger Laufbahn als Künstler. Doch beim Bunker steht der 28-Jährige nun vor neuen Herausforderungen: Die raue und bröselige Oberfläche der Ruinenfassade bietet eine viel ungünstigere Arbeitsfläche als die glatten Platten im Gleisparktunnel.

Ob der Graffiti-Writer all seine Ideen problemlos umsetzen kann, wird sich deshalb erst noch zeigen, wenn er Ende des Jahres mit seiner Arbeit beginnen wird.

Aber welche Ideen hat Maßbaum überhaupt? Unter anderem plant der Künstler die Birken, die hinter der Bunkerfassade wachsen, mit in das Kunstwerk zu verflechten. „Dadurch soll es aussehen, als wenn die Kronen der Birken aus dem Kunstwerk herausragen. Der Bunker soll im Grünen verschwinden“, erklärt Maßbaum.

Libellen und Eidechsen zu sehen

Gemeinsam mit den anwesenden Bürgern haben sich Maßbaum und die Projektmanager vom RVR und DVV außerdem darauf geeinigt, dass das Graffito die Fauna und Flora des Gleisparks in Szene setzten soll. Kinder, die den Park besuchen, sollen dadurch etwas über die Tier- und Pflanzenwelt des Parks lernen.

Auf der Bunker-Fassade werden deshalb zukünftig bunte Pflanzen wie die gelben Nachtkerzen oder die lilafarbenen Ochsenzungen und Tiere wie Libellen oder sogar Eidechsen zu sehen sein. Letztere habe Wolfgang Gaida vom RVR mal auf dem Schotter des Bunkers „herumzappeln“ gesehen. „Kaum jemand weiß, was hier im Gleispark so alles kreucht und fleucht“, so Wolfgang Gaida.

In einem Register seien jedoch alle im Park vorkommenden Tier- und Pflanzenarten aufgelistet. Pascal Maßbaum könne sich dann bei der Suche nach seinen Motiven an das Register orientieren.Ein Vorschlag, der von allen anwesenden Bürgen begrüßt wurde. Das Graffiti-Projekt scheint den Park nicht nur zu verschönern, sondern ihn auch zu einem Lernort umzugestalten. Das Land finanziert die Parkpflege im Gleispark zu 50 Prozent. Wer hätte gedacht, dass es dabei auch in Bildung investiert?