Karnap/Vogelheim. . Seit Montag streiken am Rhein-Herne-Kanal die Schleusenwärter. Die Waren müssen nun mit Zügen und Lkw befördert werden. Staus gibt es auf dem Wasserweg aber nicht.

Nichts fährt mehr auf dem Rhein-Herne-Kanal. Für die Schiffer mit ihren Schubverbänden heißt es in diesen Tagen: „Endstation Schleuse“. Die Schleusenwärter streiken seit Montag, Lastkähne stauen sich vor den Toren. Im Stadthafen kommen keine Schiffe mehr an. „Aber die Disponenten reagieren sofort“, sagt Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke, die den Kanalhafen betreiben: „Eine Ladung Quarzsand kommt jetzt mit Lastwagen.“

Das wird einige Fuhren mehr auf den Straßen rund um die Auf- und Abfahrten der A 42 geben. „Denn in ein Schiff passen einfach viele Lastwagenladungen“, erläutert Pomplun und fügt hinzu: „Den Hauptteil unseres Güterumschlags transportieren wir mit der Eisenbahn an und ab. Große Stücke und große Mengen – Schiffe und Eisenbahnwaggons passen einfach besser zusammen.“

Kein Stau auf dem Kanal

Wie sich der, wegen des Streiks fehlende, Schifftransport in den nächsten Tagen indes entwickelt, kann der Hafenmeister nicht vorhersehen. Mehr Lastwagentouren in den Hafen gäbe es bestimmt. Schlimmer treffe es allerdings die Schiffseigentümer. Sie erhielten von heute auf morgen von den Disponenten keine Aufträge mehr.

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Von langen Schiffstaus ist auf dem Essener Abschnitt des Rhein-Herne-Kanals in diesen Tagen aber nichts zu sehen. Beiderseits der Ufer ist es allerdings ruhiger geworden, weil dort keine Schiffsdiesel mehr vorbei tuckern. Der vorerst letzte Schubverband hat am Montag die Spundwand am Stadthafen verlassen. „Der hat eine Ladung Klärschlamm mitgenommen“, sagt Dirk Pomplun. Weit gekommen ist der Kapitän damit wohl nicht – höchstens bis in Sichtweite der nächsten Schleuse in Gelsenkirchen oder Duisburg.

Auf dem Kanalstück im Essener Norden existiert keine Schleuse mehr zur Regulierung des Wasserstandes. Daher macht sich der Streik der Schleusenwärter dort auch nicht bemerkbar. Von der einstigen Schleuse in Dellwig ist nichts mehr geblieben.

Da auch das Freibad Hesse – es befindet sich direkt neben dem Kanal – in diesem Sommer wegen Umbauarbeiten trocken liegt, suchen nun mehr Menschen ein Sonnenbad auf den schmalen Grünstreifen am Kanal. Wer im Kanal eine Abkühlung sucht, sollte vorsichtig sein.