Bergeborbeck/Vogelheim. .
Das Thema „wilder Autohandel“ lässt Bergeborbeck und Vogelheim nicht los. Ganz im Gegenteil bittet die Bürgerinitiative am heutigen Donnerstag ab 19 Uhr erneut zum Treffen ins Minna-Deuper-Haus an der Germaniastraße. Dazu haben sich die Gastgeber wieder Gäste aus der Stadtverwaltung und Polizei eingeladen – denn es gibt Redebedarf.
Irgendwie war es zu befürchten, dass die Schließung des Parkplatzes an der Hafenstraße – ein Sammelplatz der fliegenden Autohändler – das Problem nicht lösen würde. Auch Uwe Splitt, Sprecher der Bürgerinitiative, fühlt sich in seiner Vorahnung bestätigt, dass dieser ansich lobenswerten Aktion im Februar des Jahres ein „Verdrängungseffekt“ folgen würde.
Ton wird rauer
„Das Problem hat sich verlagert“, sagt Splitt, der zuletzt „verstärkten Betrieb“ vor und in nächster Nähe der Zulassungsstelle an der Ecke Bottroper-/Hafenstraße registriert hat. Sehr zum Leidwesen der dortigen Hauseigentümer, die durch die parkenden Autos nicht selten am Zugang ihrer Garagen gehindert werden, wie Splitt erfahren musste. Auch der Umgangston sei rauer geworden: „Eine Dame wurde sogar beschimpft, als sie ausparken wollte“, sagt Splitt.
Auch an der Hafenstraße vis a vis des Hotels Alexis stehen nun häufiger unangemeldete Pkw. „Dort wird sogar geschraubt“, sagt Splitt, der kopfschüttelnd registriert, dass einige Autos nicht einmal eine Umweltplakette besitzen und deshalb „gar nicht im öffentlichen Raum bewegt werden dürften.“ Eine Fortsetzung findet das Dilemma an der „Alte Bottroper Straße“ rechts neben dem Asylantenheim und auch in der Kurve Richtung Weidkamp stehen regelmäßig Karossen ohne Nummernschild.
Andere Orte, das selbe Problem. Und möglicherweise kommt noch ein weiterer „Spielplatz“ für die illegalen Autohändler hinzu: An der Hafenstraße, gegenüber des gesperrten Parkplatzes, soll, so war es auf der jüngsten BI-Sitzung zu hören, der Komplex des Getränkeherstellers „Salinger Bronnen“ abgerissen werden. Ein Insider-Tipp, denn Detlef Robrecht, Leiter der Bauaufsicht Essen, jedoch nicht bestätigen kann: „Dem Amt liegt derzeit kein solcher Antrag vor.“
Der Abriss würde eine rund 100 Meter lange Baulücke reißen. „Wir wollen schon im Vorfeld verhindern, dass sich dort weitere, auch legale, Autohändler ansiedeln“, sagt Splitt. „Denn davon haben wir hier nun wirklich schon genug.“
Vielleicht weiß ja Stadtdirektor Hans-Jürgen Best Rat, der neben Klaus-Peter Netz, Chef der Polizei-Inspektion Nord, auf dem Bürgertreffen erwartet wird. Beide sollen zum Thema „Öffentliche Ordnung“ sprechen. „Unser Ziel ist es, den Aktivitäten auf der Straße Einhalt zu gebieten“, formuliert es Splitt offensiv. „Manchmal besetzen bis zu 20 Leute – Autohändler und deren Kunden – die Bürgersteige und halten Palaver. Das schürt Ängste der Anwohnern.“
Diskutiert werden soll auch über die Arbeit der Ordnungskräfte. Das Ordnungsamt verteilt zwar fleißig rote Zettel – gleichbedeutend mit der Aufforderung, das geparkte Fahrzeug binnen drei Tage zu entfernen – doch wenn diese Karenzzeit abgelaufen ist, werden die Hinweise nicht selten abgerissen und das Auto eine Straße weiter wieder abgestellt. „Dann geht die Prozedur von vorne los“, moniert Splitt. Was die BI deshalb fordert: Ein sofortiges Abschleppen wie beispielsweise beim Blockieren eines Behindertenparkplatzes. Uwe Splitt: „Wenn man auf dem Bürgersteig parkt und dadurch Fußgänger behindert werden, geht das ja auch.“