Gerschede. . Wer mit der Kamera in der Nachbarschaft unterwegs ist, entdeckt stets andere Horizonte. Die „Ruhrpottblagen“ stellen erstmals im „Raum für Kunst“ aus.
Von Architektur über Miniatur bis Zechentor reicht ihre Auswahl. Alle sind Momentaufnahmen, gefunden, geschärft mit dem Objektiv und gespeichert auf der Chipkarte einer Kamera. Zu sehen sind die Bilder ab Sonntag, 21. April, im „Raum für Kunst“, am Kraienbruch 34. Dort zeigen acht Frauen und Männer ihre Ansichten von einer „Reise durch das Ruhrgebiet“. Wer sich auskennt, wird auf den Bildern Bekanntes sehen oder neu entdecken.
Unterwegs in der Dunkelheit
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Alle haben zuerst Spaß am Fotografieren, erheben keine Ansprüche auf Profi-Qualität. Eher ist in ihren Aufnahmen die unterschiedliche Herangehensweise an die Momentaufnahme zu erkennen. „Es gibt nichts Schöneres, als von einer Tour nach Hause zu kommen, die Bilder auf dem Schirm zu sehen und ins Internet zu stellen“, sagt Evelyn Schäffer. Sie ist am liebsten mit der Kamera unterwegs, wenn es zappenduster ist. Keine Kleinigkeiten, sondern die kleinen Geschöpfe der Natur ganz groß herausbringen – das motiviert Sabine Strobl. „Jede Entdeckung ist eine Herausforderung. Mit meinen Motiven kann ich wachsen und meine Bilder verbessern.“
Die schärfsten Kritiker sind die Mitstreiter der „Ruhrpottblagen“. So nennt sich die Fotokunstgruppe objektiv. „Wir haben und über das Internet kennengelernt und schwärmen für das gemeinsame Hobby auch in Gruppen aus“, erklärt Matthias Buchholz. Er ist beruflich sowieso viel auf Achse. „Da sehe ich zahlreiche Ecken, die ich mit der Kamera später ein zweites Mal fokussiere. „Und oft ist der zweite Blick ein anderer“, ergänzt Michael Retz. So sei das auch mit dem Namen der Gruppe: „Wir alle kommen aus dem Ruhrgebiet, kennen es seit unserer Kindheit. Also waren wir alle mal Blagen.“
„Landschaften bieten eine große Vielfalt“
Katy Quednau streift gern durch die Natur. „Landschaften bieten eine große Vielfalt. Aber auch Zechengelände oder Baudenkmäler bieten neue Einblicke.“ Melanie Schaffmeister ist bei ihren Arbeiten eher detailverliebt. „Die Umgebung bietet genug Motive, man muss durch den Sucher schauen und rechtzeitig auslösen.“
Wenn das immer so einfach wäre, hätten Anke Bartröwer und Clarissa Strömer kein Hobby. Letztere lässt gern Milch in eine Tasse fließen, um die Schnelligkeit dieser Tropfenbewegung zu bannen. Alle verlieren nicht den Spaß an ihren Fotohobby, denn die Anregungen der anderen motivieren sie zu neuen Motiven und Perspektiven. Elisa Blumensaat, selbst Künstlerin und Fotofan, gibt den Hobbyfotografen jetzt den Raum zur Premierenausstellung - und motiviert sie damit einmal mehr.