Frohnhausen. . Zum ersten Mal hatte die KG Hahnekopp ein Federvieh aus Leder anfertigen lassen. Markus Sakoschek gelang der finale Hieb mit dem Holzschwert. Zur Königin wählte er Stephanie Setzer.
Schon in den frühen Morgenstunden geht es mit Pauken und Trompeten durch die Dollendorfstraße. Die Anwohner kennen das: Wer hier wohnt, der weiß, was ihm kurz vor Rosenmontag in der Straße blüht.
Auf Einladung von Essens ältestem Karnevalsverein, der Karnevalsgesellschaft Hahnekopp 1862 e. V., ziehen der Spielmannszug der Essener Feuerwehr ‚Glück Auf’ sowie befreundete Karnevalsvereine wie unter anderem Klein Aff, die Altendorfer Buben oder die Essener Funken durch die Straße. Selbst das amtierende Stadtprinzenpaar, Marc I. und seine Lieblichkeit Katja I., lässt es sich nicht nehmen, an der Veranstaltung teilzunehmen.
Kälte und Schnee getrotzt
Aber mit dem Umzug nicht genug; den Höhepunkt erreicht der Sonntag gegen Nachmittag, als Hahnekopp-Mitglied Oliver Weiß die Gäste und die Vereinsmitglieder zur traditionellen Hahneschlacht auf den Hof des Pfarrzentrums St. Elisabeth bittet. Das Hahneköppen gehört zur fünften Jahreszeit in Essen schließlich zwingend dazu. Der Kälte und den vereinzelten Schneeflocken trotzend, verfolgen zahlreiche Zuschauer das Spektakel, bei dem es darum geht, mit einem Holzschwert dem Hahn den Kopf abzuschlagen. Wem das gelingt, der darf sich König nennen. Das Federvieh feiert dabei eine Premiere, denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren besteht die Trophäe nicht aus Plastik, sondern aus Leder, eigens angefertigt von einem Schuster aus der Eifel. Das neue Material stellt sich allerdings als äußerst robust heraus; rund 100 Schläge sind nötig – im Vergleich zu den vergangenen Jahren eine recht lange Prozedur. Dann gelingt Markus Sakoschek (48) der finale Hieb: Der Kopf fällt herunter, Markus I. ist König und erwählt Lebensgefährtin Stephanie Setzer (44) zu seiner Königin. Und das, obwohl die beiden erst seit rund zwei Jahren Mitglied bei den Hahneköppen und damit noch „Frischlinge“ sind. „Bis zu meinem Eintritt in den Verein hatte ich gar nichts mit Karneval zu tun und siehe da: Jetzt bin ich König. Ich freue mich sehr über diesen Titel“, so Markus Sakoschek, der durch die KG Hahnekopp durch und durch mit dem Karnevalsvirus infiziert wurde.
Keine Spur von Anfängern
Richtig offiziell wird es für die beiden dann später beim Krönungsabend. Ausgestattet mit Zepter, Krone, Königskette und Mütze sehen Markus I. und Stephanie I. aus, als wären sie Karnevals-Urgesteine. Von Anfängern ist da jedenfalls keine Spur mehr.