Essen-Atenessen. . Die Entsorgungsbetriebe Essen informieren Bewohner der Stadt bei einem Rundgang über den Recyclinghof über den korrekten Umgang mit Abfällen. „Es gibt leider immer noch große Wissenslücken, was eigentlich Schadstoffe sind“, bedauert EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp.

Dass brennbarer Pinselreiniger oder Wandfarbe nicht in den Hausmüll gehören, wissen mittlerweile wohl die meisten. Aber dass auch eine leere Haarspraydose umweltgerecht entsorgt werden muss, hat sich noch nicht bei allen herumgesprochen, sagt Bettina Hellenkamp von den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) bei einem Rundgang über den Recyclinghof an der Lierfeldstraße.

„Es gibt leider immer noch große Wissenslücken, was eigentlich Schadstoffe sind“, bestätigt sie. „Als solche gelten grundsätzlich alle klassischen Sonderabfälle, also giftige, ätzende und brennbare Stoffe“, erklärt sie. Dazu zählten beispielsweise Deodorants, Backofenspray und eben Haarspray. Auch Energiesparlampen gehörten nicht in den Hausmüll, ergänzt Michael Brosch, stellvertretender Leiter des Recyclinghofs. „Zerbricht eine solche Lampe, werden Quecksilberdämpfe freigesetzt, die in die Innenraumluft gelangen könnten“, warnt er. „Diese Produkte müssen also unbedingt fachgerecht entsorgt werden, das ist auch gesetzlich so geregelt.“

Ebenso wie bei alten elektronischen Geräten seien die Hersteller auch verpflichtet, alte Energiesparlampen zurück zu nehmen -- nur wisse das kaum jemand, bedauert Brosch. „Viele Leute denken auch, es kostet Gebühren, diese Sachen beim Recyclinghof loszuwerden, aber das stimmt nicht“, betont er.

Dubiose Händlerhände

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Auch das Schadstoffmobil, das unregelmäßig mittwochs durch die Stadtteile fahre, nehme solche Sonderabfälle kostenlos mit. „Allerdings können die EBE-Mitarbeiter nur kleine Elektrogeräte mit-nehmen“, warnt er. Größere Geräte wie Fernseher, Waschmaschinen und Kühlschränke, sollten entweder beim Recyclinghof abgegeben oder über den Sperrmüll entsorgt werden.

Die Händler, die regelmäßig vor den Toren des Recyclinghofs Posten beziehen, hält Bettina Hellenkamp dagegen für keine gute Adresse. „Wir appellieren an alle Besitzer, solche Geräte nicht in dubiose Hände zu geben“, sagt sie, „denn nur eine fachgerechte Entsorgung garantiert, dass auch der Umweltschutz eingehalten wird.“ Der Recyclinghof selbst verdiene an dem Elektroschrott nichts: „Wir sind in diesem Bereich kein Gewerbebetrieb, sondern nur ein verlängerter Arm der Stadt“, betont Hellenkamp. Ebenfalls ein Fall für den Recyclinghof oder das Schadstoffmobil seien Problemstoffe, also solche Materialien, die im Umgang oder in der Entsorgung Probleme verursachen, ergänzt Michael Brosch. „Wand- und Deckenfarben beispielsweise sind zwar nicht giftig“, erläutert er, „aber wenn die Reste unkontrolliert auslaufen, entsteht eine riesige Verschmutzung, sowohl in den Tonnen und Fahrzeugen als auch auf der Straße oder der Anlieferungsstelle.“

Zudem müssten Farbeimer samt Inhalt getrennt vom Hausmüll verbrannt werden. Daher sei es ratsam, sie zu diesem Zweck auch separat anzuliefern. Mehr als 460 Tonnen habe das Schadstoffmobil allein im letzten Jahr angenommen. „Die klassischen kleinen Elektrogeräte, die dort abgegeben werden, sind Fön, Mixer, Rasierer und Spielekonsolen“, verrät Brosch.

Wilde Müllkippe in der Nachbarschaft 

Nicht nur auf der Schurenbachhalde, sondern auch vor den Haustüren an der Altendorfer Straße haben Unbekannte ihre Möbelreste abgestellt. Die wilde Müllkippe an der Ecke Kampstraße bekomme fast täglich Zuwachs, beschreibt Claudia Harfst – „und es wird immer schlimmer“.

Es habe angefangen mit einem abgestellten Unterschrank, dann gesellten sich Matratzen dazu, die Vandalen aufschlitzten. Nach und nach folgten ekliger Hausmüll, Kartons und andere Dinge.

„Ich habe vor einer Woche das Ordnungsamt verständigt. Der freundliche Herr wollte es an die EBE weiterleiten“, sagt Claudia Harfst. Auch gegenüber der Kopernikusstraße liegt Sperrmüll.

Die Anwohnerin meint auch: „Der Vandalismus nachts scheint zugenommen zu haben. Blumen werden aus den Kübeln vor den Häusern gerissen, die Kübel umgeworfen, täglich liegt neuer Abfall auf dem Gehweg. Ich finde es widerlich, dass die Straße mehr und mehr zur Müllkippe wird. Da nützt die Aufwertung durch die neue ,Finca Bar Celona’ nichts…“