Dellwig. .
Der Spielplatz am Kraienbruch machte zuletzt einen eher tristen Eindruck. Unkraut auf den Wegen und eine verdreckte Buddelkiste samt Spielgerät raubten den Kindern jeden Spaß am Herumtollen. Doch diese Zeiten sind nun vorbei, seit Claudia und Stefan Asbeck die Patenschaft für die Spieloase übernommen haben. Nun startete das Ehepaar durch – Großreinemachen war angesagt.
Erst im April dieses Jahres hatten beide ihr Ehrenamt übernommen. „Meine Frau hatte in Erfahrung gebracht, wo man sich bei der Stadt anmelden kann und nach kurzer Überlegung dachten wir, dies sei eine gute Sache“, erklärt Stefan Asbeck. Erleichtert wurde die Entscheidung dadurch, dass auch der eigene Nachwuchs einen Platz zum Spielen braucht: „Wir wohnen am benachbarten Emil-Bredt-Weg und haben zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren“, so Stefan Asbeck. „Zuletzt sind wir zum Spielplatz Pausstraße gelaufen, weil der am Kraienbruch so übel aussah.“
Dies hat seinen Grund, wie das Ehepaar Asbeck erfuhr. Die Spielpätze der Stadt sind in unterschiedliche Kategorien eingeordnet und werden unterschiedlich oft gepflegt. Der Kraienbruch zählt zu den Spielplätzen, auf denen nur ab und an einmal der Rasen gemäht wird. Wenn Spielgeräte defekt sind, werden diese allerdings nicht ersetzt, sondern einfach ersatzlos entfernt. Hinzu kommt, dass der Spielplatz Kraienbruch laut eines Gutachtens von Grün und Gruga nur wenig frequentiert wird. „Doch das eine bedingt nun mal das andere“, sagt Stefan Asbeck. Ein Teufelskreis, den er und seine Frau nun in Eigenregie durchbrechen wollten.
Im ersten Schritt mobilisierten beide einige Nachbarn, die sie persönlich anschrieben, um für ihre Reinigungsaktion zu werben. Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten und so gingen rund ein Dutzend Helfer jetzt ans Werk, befreiten die Randsteine und Gehwege vom Unkraut, harkten Beete, reinigten die verbliebene Rutsche und trugen im Schweiße ihres Angesichts und nach mehr als zwei Stunden Arbeit einen großen Berg Unrat und Gestrüpp zusammen.
„So sauber war der Spielplatz schon lange nicht mehr“, freut sich auch Ratsherr Thomas Osterholt. Der Vorsitzende der SPD Dellwig hatte sich bereits Mitte Januar des Jahres gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein persönlich ein Bild vom Zustand der Spielplätze in Dellwig gemacht. Dabei war ihm auch der schlechte Zustand der Anlage am Kraienbruch nicht verborgen geblieben. Umso erfreuter zeigte sich Osterholt vom bürgerschaftlichen Engagement: „Dass die fleißigen Paten und ihre Helfer in Eigeninitiative tätig werden, ist großartig.“ Der Zustand der anderen Spielplätze sei größtenteils okay. „Deshalb soll bislang auch noch keiner geschlossen werden“, so Osterholt weiter.
Die Säuberungsaktion soll jedoch nur der Anfang sein. Bereits in naher Zukunft planen die Asbecks ein Spielplatzfest vor Ort. „Grün und Gruga und das Jugendamt haben bereits ihrer Kooperation zugesagt“, freut sich Stefan Asbeck. Auch auf einen – wenn auch geringen – finanziellen Zuschuss können die Paten hoffen. „120 Euro gibt die Stadt zum Spielplatzfest dazu“, ergänzt Stefan Asbeck. Am Freitag, 27. Juli, soll von 15 bis 18 Uhr am Kraienbruch gefeiert werden: mit Grill, Tombola, Kuchenbuffet und dem Spielmobil des Jugendamtes.
Einmal im Jahr kann für den Spielplatz ein Förderantrag bei der Stadt gestellt werden, um zum Beispiel neue Spielgeräte zu erwerben. Bevorzugt berücksichtigt werden Anträge, wenn Eigenmittel zur Finanzierung ausgewiesen sind. Das Ehepaar Asbeck sucht daher nach Sponsoren – Gewerbetreibende im näheren Umfeld, aber auch Privatpersonen – die das Projekt finanziell unterstützen wollen.
Wer die Spielplatzpaten bei der Pflege des Areals im Kraienbruch unterstützen oder etwas zum anstehenden Fest beitragen möchte, kann sich unter 0160/42 86 953 melden.