Katernberg. .
Ein grünes Kleinod soll er werden, der „Casino-Garten“ auf der Bonnekamphöhe. Ein idyllisches Fleckchen Erde in ruhiger Lage. Doch von diesem Ziel sind die Betreiber momentan ein Stück weit entfernt. Bislang unbekannte Steinewerfer haben das Areal aufs Korn genommen.
Hubertus Ahlers, Biologe und Partner von Mitbetreiber und Gastronom Claus Dürscheidt, traute seinen Augen kaum, als er das seit Monaten abgezäunte Areal am Montagmorgen betrat. „Als ich die Anlage am Samstag gegen 17 Uhr verließ, war alles in Ordnung“, sagt Ahlers. „Und nun gleicht es hier einem Trümmerfeld.“
Der Bereich neben dem Folientunnel, dort, wo künftig Paprika und Tomaten sprießen sollen, ist übersät von Steinbrocken, so wie man sie auf der benachbarten Schutthalde findet. „Wenn man danach sucht“, wie Ahlers betont, denn die Halde ist von hohem Gras überwuchert. „Insgesamt haben wir locker 40 Steine eingesammelt.“ Auch Glasscherben hat Ahlers diesseits des Zaunes gefunden.
Einige der bis zu 20 mal 20 Zentimeter großen Wurfgeschosse haben das Gewächshaus getroffen. Einige größere Risse und Löcher in der Folie des Tunnels zeugen davon. Dass diese Attacke bewusst geschah, davon ist auch Ahlers Mitarbeiter Werner Busche überzeugt: „Man muss schon drei, vier Meter entfernt stehen, um die Steine über den hohen Zaun werfen zu können. Das passiert nicht zufällig.“ Die Reparatur des Tunnels dürfte mindestens einen Tag dauern, denn die Löcher müssen von außen überklebt werden, „damit bei Regen keine Mulden entstehen, in denen sich das Wasser sammelt“, wie Busche erklärt. Dazu benötigt man jedoch ein spezielles Gestell, einen Hubsteiger, denn die meisten Löcher befinden sich weit oben.
Nicht der erste Fall
Wer für den Schaden verantwortlich ist, darüber kann Ahlers bislang nur Vermutungen anstellen: „Die Anwohner aus der Siedlung, die mit ihren Hunden spazieren gehen, waren das sicher nicht“, sagt Ahlers. „Mit denen pflegen wir in der letzten Zeit ein sehr gutes Verhältnis.“ Vielmehr glaubt der leidgeprüfte Biologe und Gärtner an Jugendliche, die einfach ein bisschen „Langeweile“ gehabt haben. „Machen wir uns nichts vor. Katernberg ist nun mal eine nicht ganz unproblematische Ecke“, sagt Ahlers, der bereits Anzeige gegen Unbekannt erstattet hat.
Ahlers Verdacht kommt nicht von ungefähr: Schon im vergangenen Winter hatten Jugendliche den Zaun überstiegen und Flaschen auf dem Eis des Teiches zerschlagen. „Da habe ich ewig gebraucht, bis ich die Scherben alle weggeräumt hatte, denn das Glas war schon festgefroren“, erinnert er sich. Damals erhielt er einen Hinweis von Nachbarn. Ärger gab es auch, als etliche Imbusschrauben am Zaun fehlten und auch die Halteschellen entwendet wurden. Ahlers musste insgesamt 213 Sicherheitsschrauben nachkaufen und installieren.
Die Geduld der Betreiber ist nach dem jüngsten Vandalismusvorfall erschöpft. „Ab sofort werden wir das gesamte Areal absperren“, kündigt Ahlers an. „Erst einmal mit Trassierband und Betreten-Verboten-Schildern, später mit einem Zaun.“ Unter der Unvernunft der Täter müssen nun alle Anwohner leiden. „Wir werden zeitnah mit dem Fräsen des Oberbodens beginnen“, so Ahlers. „Dann darf hier eh keiner mehr drauf, schon um die Einsaat nicht zu gefährden. Die kostet uns nämlich satte 1500 Euro.“
Belohnung für Hinweise auf die Täter
Die Betreiber des Casino-Gartens wollen die Vorfälle von Vandalismus nicht mehr auf sich beruhen lassen. Hubertus Ahlers und Claus Dürscheidt haben daher eine Belohnung in Höhe von 100 Euro ausgesetzt, um den oder die Täter zu überführen. Sachdienliche Hinweise möglicher Zeugen nimmt die Polizei in Katernberg, Katernberger Str. 38, 0201/829 - 3341 entgegen. Das Betreten des gekauften bzw. gepachteten 16000 Quadratmeter großen Geländes auf der Bonnekamphöhe ist künftig unter Strafe verboten.