Altendorf. .

Blaue, aufgeschlitzte Müllbeutel liegen auf der Zufahrt, ein Haufen alter Kleidungsstücke türmt sich am Nebeneingang und auf dem Grün gammeln vom Regen durchweichte, halb verrottete Teppichbodenreste. Das Umfeld der Sporthalle an der Haedenkampstraße macht derzeit einen trostlosen, ja sogar verwahrlosten Eindruck.

Rüdiger Schminke, der in der Nähe der Sporthalle wohnt, traute seinen Augen kaum: „Das hat hier wohl jemand mit einem Recyclinghof verwechselt“, ärgert er sich. „Die einzige Sporthalle für die umliegenden Schulen und Vereine in Altendorf sollte nun wirklich nicht so aussehen.“

Dieser Meinung ist auch Heino Collin, 1. Vorsitzender der Turngemeinde Essen-West. Neben den Fußballern nutzen auch die Faustballer der TGD regelmäßig die Halle. Letztere veranstalten einmal im Jahr ein großes Turnier. Zwei Tage lang, mit Sportlern aus ganz Deutschland. „Eine zugemüllte Sporthalle ist da natürlich alles andere als ein Aushängeschild“, sagt Collin.

Sondertrupp der EBE

Zustände wie im Moment hat er zwar noch nicht oft erlebt, doch mit dem täglich anfallenden Müll, der eigentlich in den Papierkorb gehört, gab es schon häufiger Probleme. „Wenn es ganz schlimm kam, alarmierte die Immobilienwirtschaft als Vermieter der Halle einen Sondertrupp der EBE“, sagt Heino Collin.

Die vom Moos überwucherten Treppenaufgänge und Wege bleiben jedoch dabei außen vor. „Das größte Problem ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass es für die Halle keinen festen Hausmeister gibt, der täglich vor Ort ist“, so Collin. So bleiben die Schuldigen unentdeckt. Für die Sportler, unabhängig des Vereins, legt Collin indes beide Hände ins Feuer: „Da achten wir schon drauf, dass da nichts passiert.“

Während Rüdiger Schminke nach Zuständigkeiten fragt und mutmaßt, der Stadt sei wohl das Geld ausgegangen, gibt Karlheinz Schnare von der Immobilienwirtschaft Antworten: „Dieses Problem ist uns leider nicht unbekannt. Die Hausmeister des Berufskollegs schauen in der Dienstzeit zwar nach dem Rechten, doch abends, an Wochenenden und besonders in den Ferien, wenn sich in der Halle nichts tut, wird hier oft und gerne Unrat abgeladen.“ Begünstigt werde dieses Vorhaben durch die Geräuschkulisse der nahen Bahnlinie und die fehlende Nachbarschaft: Schnarre: „Hier gibt es eigentlich nur Autohäuser. Da ist am Wochenende niemand.“

Hohe Auslastung

Fünf Schulen und insgesamt zehn Vereine trainieren an der Haedenkampstraße. Da es sich um eine Mehrfachturnhalle handelt, kann in drei Sektionen gleichzeitig unterrichtet werden. Die Vereinssportler schlagen ab 17 Uhr auf. Dennoch bleibt die Halle oft unbeaufsichtigt.