Jetzt wurde Richtfest für das Betriebsgebäude gefeiert. Gärtner gerieten durch schlechtes Wetter ins Hintertreffen.

Manuel Fritzsche

Stoppenberg. Er wird einer der größten und wohl auch einer der letzten in Deutschland sein: Der Tierfriedhof in Essen, direkt am Hallopark gelegen, soll gegen Ende Mai eröffnet werden. Jetzt wurde Richtfest gefeiert für das Betriebsgebäude, das Raum bieten soll für kleine Abschiedsfeiern bei schlechtem Wetter und als Büro dient.

Das Gelände an der Hallostraße selbst, 20 000 Quadratmeter groß, ähnelt derzeit noch der Brache, die es einst war. Der lange nasskalte Winter hat die gärtnerischen Arbeiten arg ins Hintertreffen geraten lassen. Aber umfangreiche Erdarbeiten sind getätigt und die Entwässerung ist angelegt. Insgesamt bewegen sich die Investitionen der Bochumer „Tierfrieden GmbH” im sechsstelligen Bereich.

Brüssel, Düsseldorf und

Essen sagten Ja

2005 beantragte die Firma die Nutzung des Geländes als Tierfriedhof und es begann der langwierige Marsch durch die Institutionen, denn die EU-Behörden in Brüssel, Landesbehörden in Düsseldorf und nicht zuletzt die Stadt Essen mussten grünes Licht geben, wobei Geschäftsführer Uwe Stein die gute Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden lobt. „Es wird wahrscheinlich einer der letzten Tierfriedhöfe in der EU sein, denn Brüssel will vorschreiben, dass Tierkadaver künftig nur noch verbrannt werden dürfen, nicht mehr bestattet”, erläutert Stein.

Dabei sieht er einen großen Bedarf, denn viele Menschen wollten ihr Haustier nicht einfach dem Abdecker überlassen, sondern sie an einem würdigen Ort wissen, um sie zu besuchen, das Grab zu pflegen, die Trauer um „den besten Freund des Menschen” zu bewältigen. Eben so, wie man es bei einem geliebten Menschen auch tun würde. Ein solcher Platz fehlt bisher im zentralen Ruhrgebiet, der nächste Tierfriedhof in Dortmund ist weit weg und an seiner Kapazitätsgrenze angekommen.

Bis zu 20 000 Tiere werden auf dem Tierfriedhof am Hallo ihre letzte Ruhestätte finden können. Bereits jetzt sei das Interesse von Tierhaltern am künftigen Friedhof groß und es wachse das Bedürfnis nach einem angemessenen Begräbnisort, erläutert Stein und betont die gute Zusammenarbeit mit Tierärzten in der Region, die ja oft erste Ansprechpartner von Herrchen oder Frauchen seien, wenn es um die Frage gehe, „was soll mit meinem verstorbenen Tier geschehen?”

Der Service der Betreiberfirma bietet alles, was auch auf humanen Friedhöfen möglich ist: Wählen kann der Tierfreund zwischen Einzel- oder Reihengrab, anonymer Bestattung oder Urnenbeisetzung. Die Preise richten sich nach der Größe des Tieres und liegen zwischen jährlich 60 und 210 Euro, wobei die Mindestliegezeit im Tiergrab vier Jahre beträgt. Eine Verlängerung ist möglich. Dazu kommen einmalige Bestattungs- und Überführungskosten und die Bereitstellung des Tiersargs. Auf Wunsch kann auch die Grabpflege übernommen werden. Noch zu Lebzeiten des Tieres bietet die Firma auch eine Sterbevorsorge an, die in kleinen monatlichen Beträgen die späteren Kosten abzudecken hilft.

Auskünfte: Tierfrieden GmbH, Freiligrathstr. 6, 44791 Bochum. (0234) 96 16 10.

Per E-Mail:

info@tierfriedhof-essen.de