Schonnebeck.

Die Investoren Friedrich Zenk und Ralf Noreikat (Zenk & Noreikat GbR) lassen derzeit die ehemals städtischen Notunterkünfte an der Ecke Schonnebeckhöfe/Hallostraße abreißen. Dort werden bis Ende 2012 für insgesamt 6,4 Millionen Euro drei Mehrfamilienhäuser mit 65 seniorengerechten Mietwohnungen und ein Eckbau mit Café und Praxis entstehen. Obwohl die ersten Mieter erst Mitte 2012 einziehen, stehen schon 42 Interessenten mit einer Vormerkung auf der Bewerberliste.

„In unserer Jugendzeit war es eine Mutprobe, hier über den Innenhof zu laufen“, erinnert sich der Schonnebecker Ratsherr Klaus Pomorin (SPD). In den 1960er Jahren auf dem Grund einer ehemaligen Schule gebaut, hatte sich die Anlage in den folgenden Jahrzehnten zu einem mal mehr mal weniger kritischen Quartier entwickelt.

Vor rund fünf Jahren war dort Schluss. Die Stadt hielt jedoch das alte Gebäudeensemble noch für Notfälle vor. In 2010 bekam dann das Investorenduo den Zuschlag, das die Anlage entwickeln, bauen und vermieten wird.

In rund drei Wochen soll der Abriss abgeschlossen sein. Schon in der kommenden Woche wird der erste Kran aufgestellt. Nach und nach bauen die Fachleute anschließend die drei Mehrfamilienhäuser, das breiteste mit der Front zur Hallostraße und die beiden schmaleren jeweils mit den Eingangstüren zur abknickenden Hallostraße sowie zur Schonnebeckhöfe. Eine besondere Behandlung ist für den ehemaligen Bunker nötig, der sich in der Mitte des Innenhofs befindet. Das mittlerweile freigelegte Bunkerdach wird abgetragen, der Bunkerboden mit Löchern für den Abfluss von Regenwasser perforiert und dann komplett mit Erde zugeschüttet. Darauf legen die Investoren dann einen kleinen Platz mit viel Grün an.

Viel Mühe werden sie sich nicht machen müssen, ausreichend Mieter zu begeistern. Schon jetzt sind rund zwei Drittel der barrierefreien Wohnungen vorgemerkt. Für Friedrich Zenk, der vergleichbare Objekte bereits u.a. am Stoppenberger Heeskampshof realisiert hat, ist dies nicht verwunderlich. „Viele ältere Menschen suchen günstigen Wohnraum“, sagt er. Gefördert wird das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen. Will man Mieter werden, benötigt man einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Der Seniorenbeauftragte des Bezirks VI, Werner Dieker (SPD): „So ein Angebot brauchen wir in der ganzen Stadt.“