Nordviertel. .
Dass die Stadt sparen muss, ist bekannt. Dass der Grün und Gruga-Betrieb in dieser Disziplin ausgesprochen erfolgreich ist, auch. Doch manch einem ist der Sparkurs zu rigoros. Beispielsweise im Nordpark, wo einige Parkbänke nicht mehr den besten Eindruck machen.
Auch Martin Gross gehört zu jener Fraktion, die sich etwas mehr Pflege für das grüne Areal entlang der Overbergstraße im Nordviertel der Stadt wünscht. Nahezu täglich spaziert er als direkter Anwohner durch den Park – und mit jedem Tag wächst sein Verdruss: „Einige Parkbänke sind in einem desolaten Zustand“, sagt er. „Da kann man sich wirklich nicht mehr draufsetzen.“ Was schade ist, denn besonders Senioren frequentieren den Nordpark in großer Zahl. „Und besonders ältere Menschen brauchen ihre Pausen und Sitzgelegenheiten.“
Andreas Bergknecht, zuständiger Bezirksleiter in Diensten von Grün und Gruga Essen (GGE), ist sich der Problematik durchaus bewusst, verweist aber auf den derzeit schmalen Etat. „Die Gestelle der Bänke sind aus stabilem Metallguss und haben hier und da vielleicht etwas Farbe nötig. Die Sitzauflagen – in aller Regel zwei Holzplanken – sind das eigentliche Problem. Doch wir sind einfach finanziell nicht in der Lage, jeden kleinen Schaden sofort zu beheben.“ Nur wenn eine Sitzbank altersbedingt oder durch Vandalismus beschädigt nicht mehr benutzbar sei, werde sie auch repariert. „Doch was heißt hier schon ,nicht mehr benutzbar’. Da gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen“, sagt Bergknecht.
Man müsse bei aller Kritik auch mal das Positive sehen. „Haben sie den Kinderspielplatz schon gesehen?“, fragt er. „Den haben wir wieder schön auf Vordermann gebracht.“ Das möchte Manfred Gross gar nicht bestreiten. Was ihn stört, ist die Diskrepanz der Ausstattung innerhalb des Parks. „Der Spielplatz ist wirklich okay, aber was ist mit den Blumenkübeln am Eingang des Parks? Da sprießt seit bestimmt zwei Jahren nur noch das Unkraut.“ Auch darauf hat Bergknecht eine Antwort: „Die Kübel sind eine Reminiszenz an die Vergangenheit. Da wird nichts mehr gepflanzt. Die kommen über kurz oder lang eh weg.“ Wann, das kann er allerdings noch nicht sagen.